Kendrick Lamar: "Unser Problem ist unsere Realität"
Der "Alright"-Rapper äußerte sich zu der Frage, ob Hip-Hop jungen Afroamerikanern mehr schaden würde als Rassismus.
Der "Alright"-Rapper äußerte sich zu der Frage, ob Hip-Hop jungen Afroamerikanern mehr schaden würde als Rassismus.
Eine fragwürdige Aussage des US-amerikanischen Talk-Show-Moderators Geraldo Rivera löste eine kontroverse Diskussion aus. Folgende Worte richtete er nämlich an sein Publikum: "Hip-Hop schadet jungen Afroamerikanern mehr als Rassismus."
Dieser Satz wurde schon mehrfach erörtert und analysiert, und nun hat auch Rapper Kendrick Lamar eine kleine Stellungnahme dazu abgegeben.
Der Rapper, der kürzlich sein neues Video zum Song "Alright" herausbrachte, antwortete auf Riveras These wie folgt: "Hip-Hop ist nicht das Problem. Unsere Realität ist das Problem dieser Situation. Das hier ist unsere Musik, das sind wir, wie wir uns selbst ausdrücken. Mir ist es lieber, mich selbst in einem guten Licht auszudrücken als rauszugehen und Morde zu begehen. Und so wie ich machen es auch andere Künstler. Sie gehen nicht raus auf die Straße, sondern ins Studio und reden über die ganze Situation."
Kendrick selbst sieht Musik also als Sprachrohr und Frustablage, als ein Ventil, das ihn davon abhält, in der Realität Verbrechen zu begehen.
Die Diskussion ist entflammt, nachdem Rivera die Lyrics von Kendricks Song "Alright" heftig kritisiert hatte, als er seinen Auftritt bei den BET Awards mitverfolgt hatte. Demnach sei ein Afroamerikaner, der auf der Motorhaube eines verunstalteten Polizeiwagens steht und performt, "einfach nicht hilfreich".
Der 28-jährige Rapper sagte dazu: "Wie kann man nur ein Lied über Hoffnung nehmen und es in Hass verwandeln? Die Botschaft des Liedes, die allgemeine Botschaft, ist, dass alles schon gut gehen wird."