Im ersten Interview seit seiner Inhaftierung beteuert R. Kelly unter Tränen seine Unschuld und gesteht, dass die Vorwürfe, er habe minderjährige Mädchen missbraucht, “nicht wahr” seien.
Fast drei Jahrzehnte lang soll R’n’B-Sänger R. Kelly nicht nur pornografisches Material von minderjährigen Mädchen sein Eigen genannt, sondern sich auch an jenen vergangen haben. Den Opfern, die in der Vergangenheit bereits zur Polizei gegangen waren, war keine Aufmerksamkeit geschenkt worden, sodass der Star jedes Mal mit einer Verwarnung davongekommen war. Nachdem die Dokumentation “Surviving R. Kelly” schließlich veröffentlicht worden waren, sich andere weltbekannte Künstler wie Lady Gaga und John Legend einmischten und den Frauen den Rücken stärken, spitzte sich der Fall zu und der mittlerweile 52-Jährige wurde per Haftbefehl gesucht. Ende Februar 2019 stellte sich der “I Believe I Can Fly”-Interpret schließlich der Polizei und musste ein Wochenende hinter Gittern sitzen, bevor einer seiner weiblichen Fans die Kaution in Höhe von 100.000 Dollar - rund 88.500 Euro - gestellt hatte und R. Kelly erneut auf freiem Fuß ist. Die Konzerte seiner geplanten Europatournee wurden derweil bereits abgesagt, die Veranstalter aus Neu-Ulm kommentierten ihre Entscheidung via Facebook wie folgt: “Im Hinblick auf diese neuen und objektiven Fakten haben wir entschieden, uns von dem für den 12.04.2019 geschlossenen Veranstaltungsvertrag aus wichtigem Grund zu lösen. Bezüglich für die Veranstaltung erworbener Tickets bitten wir die Fans, deren verständliche Enttäuschung wir bedauern, sich an den Tourveranstalter zu wenden, bei dem die Tickets erworben wurden.”
Erstes Interview
Am 22. März 2019 muss R. Kelly erneut vor Gericht antanzen und sich in zehn Anklagepunkten erklären. Doch bevor es soweit ist, gab der Interpret ein tränenreiches und emotionales Interview, welches teilweise bereits auf “CBS This Morning” ausgestrahlt worden war. In diesem dementierte er alle Vorwürfe, Minderjährige misshandelt zu haben. Jene Meldungen stempelte Kelly als “nicht wahr” ab und gestand: “Egal, ob es alte Gerüchte, neue Gerüchte oder zukünftige Gerüchte sind.”
Auf die Frage der Journalisten, ob er junge Mädchen gegen ihren Willen in “seinem eigenen Sex-Kult” festgehalten habe, erklärte er sich unter Tränen: “Das bin nicht ich! Ich kämpfe um mein verdammtes Leben! […] Hasst mich, wenn ihr wollt, liebt mich, wenn ihr wollt. Aber benutzt euren gesunden Menschenverstand.”
Das komplette Interview soll am Donnerstagmorgen (Ortszeit) ausgestrahlt werden.