Springender Mann mit Cap im orangenen T-Shirt
Springender Mann mit Cap im orangenen T-Shirt
Pressekonferenz in New York

“Reform Alliance”: Jay-Z und Meek Mill setzen sich für US-Justizreform ein

Während einer einberufenen Pressekonferenz in New York City erklärte US-Rapper und Multimillionär Jay-Z, dass er sich mit Kollege Meek Mill für eine Umgestaltung des US-Rechtssystems einsetzen wird.

“#FreeMeekMill”

Meek Mill hat in der Vergangenheit nicht nur wegen seiner Beats und Lines Schlagzeilen geschrieben, sondern dielte ebenfalls mit Drogen und wurde letzten Endes von den Behörden in Philadelphia verhaftet. Wegen jenen illegalen Substanzen und dem Besitz von Schusswaffen wurde der Rapper 2008 eingebuchtet und musste sich seit seiner Entlassung acht Monate später an diverse Regeln halten und monatlich vor Gericht erscheinen. Im November 2017 soll Meek ohne Erlaubnis mehrfach den Bundesstaat Philadelphia verlassen und in New York City ein Musikvideo gedreht haben, in welchem er auf einem Motorrad und ohne jegliche Schutzkleidung Wheelies drehte. Exakt diese Aktionen erkannte eine zuständige Richterin als rechtswidrig, er verstieß gegen seine Bewährungsauflagen und wurde schließlich zu einer zweijährigen Freiheitsstrafe verurteilt.

Nicht nur seine Fans, sondern auch Rapper wie Jay-Z, T.I. und Kevin Hart haben sich anschließend für ihren Kollegen eingesetzt, die “#FreeMeekMill”-Bewegung ins Leben gerufen und dafür gesorgt, dass sein Fall fünf Monate nach seiner Einbuchtung erneut aufgerollt wurde. Im April 2018 konnte Mill erneut frische Luft als freier Mann schnappen und erklärte wenig später gegenüber der TMZ, dass er mit US-Präsident Donald Trump über die Reform des Strafvollzugs reden möchte. “Eigentlich hätte ich an der Veranstaltung teilnehmen sollen. Doch leider hatten plötzlich alle nur noch Augen für mich und den Präsidenten, nicht aber für das eigentliche Thema. Es hat mich verunsichert. […] Ich habe mich schließlich dazu entschieden, dem Treffen nicht beizuwohnen und werde mich selber für Gefängnisinsassen in meinem Land einsetzen”, fügte er abschließend hinzu. Doch Meek ist mich aus dem Schneider: Nachdem er auf Kaution freigelassen wurde, muss er sich bis zum Jahr 2023 an Bewährungsauflagen halten, die ihn schnell wieder in Schwierigkeiten bringen könnten.

Doch der “Championships”-Interpret gibt nicht auf und hat tatsächlich sein Wort gehalten: Nachdem eine Pressekonferenz in New York City eingerufen worden war, trat der Rapper neben Jay-Z in Erscheinung und sprach über die Gründung ihrer “Reform Alliance”-Organisation. Gemeinsam wollen sie sich für eine Justizreform einsetzen, die besonders der dunkelhäutigen Bevölkerung den Rücken stärken soll. “Die Gemeinden, in denen wir aufgewachsen, sind Freunde, die ich habe. Leute um mich herum. Ich bin mit diesem Thema groß geworden”, sagte Jay-Z laut den “NBC News”. “Wenn jemand ein Verbrechen begeht, sollte er ins Gefängnis. Die jetzige Rechtslage hingegen ist unverhältnismäßig und jeder weiß das. Viele dieser Gesetze existieren überhaupt nur, weil ausgewählte staatliche Mitarbeiter von ihnen profitieren. Ich sage nur, wie es ist. [...] Es ist eine menschliche Angelegenheit.”

“Wir gehen nicht gegen das System vor, sondern versuchen, es zu reparieren. Diese Probleme betreffen Amerika, sie betreffen Familien, und sie betreffen Steuerzahler. […] Ich spreche hier für die Menschen, deren Stimme wir nicht hören. Ich habe nicht darum gebeten, das Gesicht einer Reform zu sein, aber ich möchte Brücken bauen und die Welt zu einem besseren Ort machen, ganz besonders für meine Kultur”, fügte Mill hinzu und arbeitet seither mit Michael Rubin, Mitbesitzer des Basketball-Teams Philadelphia 76ers, Robert Kraft, Besitzer der Football-Mannschaft New England Patriots, und CNN-Moderator und ehemaliger Berater von Barack Obama Van Jones zusammen. Gemeinsam wollen sie rund 44 Millionen Euro in den kommenden fünf Jahren investieren und damit rund eine Million Menschen unterstützen, die aktuell zu Unrecht im US-Gefängnis sitzen.

“Wir tun, was wir tun müssen, um Veränderungen herbeizuführen”, sagte Mill abschließend.