Weltklima: WMO spricht von höchster Alarmstufe
Laut der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) gibt 2024 mit all seinen Klimakatastrophen einen Vorgeschmack auf unsere Zukunft.
Laut der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) gibt 2024 mit all seinen Klimakatastrophen einen Vorgeschmack auf unsere Zukunft.
Die Vereinten Nationen verhängen angesichts der Wucht des Klimawandels erneut die höchste Alarmstufe. Verstärkt durch steigende Treibhausgaswerte in der Atmosphäre wird das Jahrzehnt 2015–2024 das wärmste aller Zeiten sein. Dies teilte die Weltwetterorganisation (World Meterological Organization, kurz WMO) am 11. November bei der UN-Klimakonferenz COP29 in Baku mit.
Die globale Durchschnittstemperatur von Januar bis September 2024 lag laut WMO bei 1,54 Grad über dem vorindustriellen Niveau - ein neuer Höchstwert. Die Folgen sind ein steigender Meeresspiegel, Dürreperioden, Waldbrände und weitere Extremwetterereignisse.
Die Welt erlebt eine beispiellose Erwärmung. UN-Generalsekretär António Guterres warnt vor den Folgen: "Die Menschheit setzt den Planeten in Brand und zahlt den Preis."
Trotz der Rekordtemperaturen von über 1,5 Grad Erwärmung im Jahr 2024 ist das Klimaziel noch nicht verfehlt. Laut WMO wird für die Einhaltung ein Durchschnittswert über mindestens zwei Jahrzehnte zugrunde gelegt. Aktuell liegt dieser Wert bei etwa 1,3 Grad über dem vorindustriellen Niveau.
Kurzfristige Einflüsse wie das Klimaphänomen El Niño, das 2023 und 2024 die Temperaturen zusätzlich erhöhte, spielen dabei eine Rolle. Die WMO warnt dennoch: Extreme Wetterereignisse, die in diesem Jahr zunahmen, sind ein Vorgeschmack auf künftige Klima-Folgen.
"Die rekordverdächtigen Regenfälle und Überschwemmungen, die Wirbelstürme, die plötzlich rapide gefährlicher werden, die tödliche Hitze, die unerbittliche Dürre und die schlimmen Waldbrände, die wir in diesem Jahr in verschiedenen Teilen der Welt erlebt haben, sind leider ein Vorgeschmack auf unsere Zukunft", sagte Celeste Saulo, Generalsekretärin der WMO am Montag in Baku.
Die Regierungsvertreter der 195 Vertragsstaaten stehen bei der COP29 in Baku unter Druck, Maßnahmen zur Eindämmung der Klimakrise zu präsentieren. UN-Generalsekretär António Guterres betonte die Dringlichkeit neuer nationaler Klimapläne, um den globalen Temperaturanstieg auf 1,5 Grad zu begrenzen: "Gemeinsam müssen wir die Führenden dazu drängen, zu liefern", appellierte Guterres. "Lasst uns weiter für die Zukunft kämpfen, die ihr verdient - und den Planeten, den die Menschheit braucht".
Quellen: World Meterological Organization (WMO) / dpa-infocom / United Nations