Jugendliche halten Pornos für realistisch
Eine erschreckende Studie zeigt auf, dass 53% der männlichen Teenager Sex in Pornos für absolut realistisch halten.
Eine erschreckende Studie zeigt auf, dass 53% der männlichen Teenager Sex in Pornos für absolut realistisch halten.
Die Porno-Szene ist so ziemlich alles - außer real. Dass das nicht alle Jugendliche wissen, beweist eine neue Studie der Middlesex Universität in London, die in Zusammenarbeit mit der Organisation "Children's Commissioner" erhoben wurde. Belegt wird hiermit, wie viel Prozent der Jugendlichen annehmen, dass Sex aus Pornofilmen dem Geschlechtsverkehr der Realität entspricht. Die Ergebnisse zeigen auf, dass 53 Prozent der männlichen Jugendlichen und 39 Prozent der gleichaltrigen Mädchen denken, echter Sex sei so wie er in Pornofilmen dargestellt wird.
Über 1.000 junge Menschen zwischen elf- und 16 Jahren wurden über die Online-Umfrage der Universität über ihr Verständnis von Sex befragt. Ein zwölfjähriges Mädchen gab an, sie wollte wissen, was Sex eigentlich ist. Mit Hilfe von Pornos wisse sie das nun. "Ein Freund von mir fing an, Mädchen zu behandeln, wie er es in Pornos gesehen hatte", verrät ein 13-jähriger Befragter in einem Interview mit der "teenVOGUE". Verzerrte Bilder und Vorstellungen von gesunden Beziehungen und Geschlechtsverkehr sind die Folge von Pornokonsum bei Jugendlichen. Pornos vermitteln ein unrealistisches Bild von Sex und Körpern - viele Mädchen hinterfragen ihre Figuren und hegen Zweifel an ihrem Äußeren.
Mehrere Gründe
Doch das ist nicht alles. Denn diese Problematik besteht auf mehreren Ebenen. Zum einen zeigen Pornos nur eine Fantasie. Doch wenn diese Fantasie nicht mit der Realität vereinbar ist, wie es bei Jugendlichen nicht der Fall ist, könnte die Vorstellung von echtem Sex immer auf der der vorgegebenen Realität bestehen. Zum anderen wird den Heranwachsenden ein unterwürfiges Verhalten vermittelt. Sie lernen beim Schauen von Pornos nicht den Wert des Geschlechtsverkehrs in einer intakten Beziehung, sie lernen nicht "nein" oder "Stopp" zu sagen, da sie es aus diesen Filmen nicht kennen. Respekt ist ein wichtiger Bestandteil, wenn es um den Liebesakt geht - doch dieser wird in Sexfilmen nicht übermittelt. Das Hauptproblem liegt allerdings in der Erziehung und Bildung: Aufklärung zählt nicht mehr zu den wichtigen Themen an Schulen und dank Smartphone und Co. ist es Jugendlichen so leicht wie noch nie, sich solche Filme anzuschauen. Dieses Problem sollte daher dringend von Eltern oder Lehrern aufgegriffen und behandelt werden - denn wer denkt, dass es im wirklichen Leben auch so zugeht, wie in Pornos, wird sehr schnell, sehr enttäuscht werden.