Lena Meyer-Landrut: “Verpasste Jugend" & das Positive an Corona
Seit ihrem Sieg bei “Unser Star für Oslo” und dem ESC hat sich Lenas Leben komplett verändert. Heute reflektiert sie die damalige Zeit.
Seit ihrem Sieg bei “Unser Star für Oslo” und dem ESC hat sich Lenas Leben komplett verändert. Heute reflektiert sie die damalige Zeit.
Lena Meyer-Landrut gewann in 2010 nicht nur den deutschen Vorentscheid zum Eurovision Song Contest, sondern konnte auch als Siegerin aus letztem Gesangswettbewerb wieder nach Hause reisen. Im Anschluss daran ging es für die damalige Abiturientin von einem Pressetermin zum nächsten, ihr Leben wurde komplett auf den Kopf gestellt und ist seit “Unser Star für Oslo” und dem ESC nicht mehr das, was es einmal war.
Im Interview mit RND sprach die Musikerin über die verpasste Zeit in ihrer Jugend und reflektierte die Jahre wie folgt: “Ich kann von mir sagen, dass meine Zwanzigerjahre sich ähnlich anfühlten wie eine sehr lange Corona-Phase – was Erfahrungen, Partys und das eigene Erproben von Grenzen angeht. Das lag daran, dass ich mich natürlich durch meine Bekanntheit sehr eingeschränkt gefühlt habe. Ich musste mich selbst schützen und habe mir deshalb viele Dinge nicht erlaubt, die ich andernfalls wahrscheinlich ausprobiert hätte – wenn ich nicht im Licht der Öffentlichkeit immer damit hätte rechnen müssen, dass das jemand fotografiert und es in der Yellow Press landet. Deshalb kann ich das Gefühl, etwas zu verpassen, sehr gut nachvollziehen.”
Auch über die Erfahrungen, die Lena im Leben fehlen, sprach die mittlerweile 30-Jährige. “Das sind WG-Partys, Clubnächte – ich hatte das alles nicht. Und es gab eine Zeit, in der ich darüber sehr traurig war. Aber es ging einfach nicht. Das lässt sich nicht nachholen, das ist verloren. Ich war natürlich auch mal betrunken oder angeschickert, aber das war immer in irgendwelchen Backstagebereichen in geschützter Umgebung. Es gab niemals Eskapaden, wilde Szenarien, Grenzgänge”, so Lena, welche hinzufügte, dass sie nach Jahren damit abgerechnet hat und nicht mehr traurig sei. “Umgekehrt bringt Bekanntheit natürlich auch viele Vorteile mit sich. Ich habe eben andere Grenzerfahrungen gemacht. Ich habe Dinge erlebt, die fast alle Gleichaltrigen nicht erlebt haben. Das relativiert die Trauer über das, was ich verpasst habe, wieder. Das ist eben meine Geschichte. Das ist so. Ich habe auch etwas Wertvolles erhalten dafür.”
Während Lena Meyer-Landrut die meiste Zeit vom Lockdown wahrscheinlich mit ihrem Langzeitfreund Mark Forster verbracht hat, sah sie auch etwas Positives an der Pandemie. Sie sagte gegenüber RND: “Ich glaube, es ist nicht alles nur schlecht, was mit Corona einherging. Vieles ist natürlich übel, aber irgendetwas Gutes lässt sich selbst aus dieser Zeit ziehen. Das hoffe ich zumindest. Es liegt ja auch viel an jedem Einzelnen, solche Erfahrungen am Ende ins Positive zu wenden.”
Die “Strip”-Interpretin schien in der Auszeit ein Wunder vollbracht und sogar ihre erste eigene Klamottenlinie auf den Markt gebracht zu haben.