Diese Bedeutung haben einige von Gzuz’ Tattoos
Nachdem sich das Mitglied der 187 Strassenbrande ein weiteres Mal ein Tattoo stechen ließ, wollen wir seine Körperbilder einmal unter die Lupe nehmen und herausfinden, was sie zu bedeuten haben.
Nachdem sich das Mitglied der 187 Strassenbrande ein weiteres Mal ein Tattoo stechen ließ, wollen wir seine Körperbilder einmal unter die Lupe nehmen und herausfinden, was sie zu bedeuten haben.
Laut einer Studie der Uni Leipzig, für welche im Herbst 2016 bundesweit 2510 Personen im Alter zwischen 14 und 94 Jahren befragt worden waren, hat jeder fünfte Deutsche mittlerweile Gefallen an der Körperkunst gefunden und sich mindestens ein Tattoo stechen lassen. "Früher gehörten Tattoos und Piercings in die Schmuddelecke. Seeleute und Prostituierte waren tätowiert. Heute gelten Menschen mit Körpermodifikationen als aufgeweckte, interessierte Menschen, die sich zu einer sozialen Gruppe bekennen", sagte Elmar Brähler, emeritierter Professor für Psychologie laut “merkur”. Psychologin Ada Borkenhagen fügte hingegen hinzu, dass man mit jenen Bildern versuchen möchte, dass die “Körper möglichst jugendlich aussehen” und sagte abschließend: “Die soziale Herkunft ist ebenfalls von Bedeutung. So haben Personen, die ein Tattoo tragen, häufiger einen geringeren Bildungsabschluss als Menschen ohne eine Tätowierung”.
Deutsch-Rapper Gzuz, welcher mit seiner Schwester und Mutter in Hamburg aufgewachsen war, schon als Jugendlicher Drogen verdickt hatte und mehrfach im Knast landete, gehört scheinbar zur von der Psychologin beschriebenen letzten Gruppe. Der 31-Jährige ist am kompletten Körper tätowiert und hat sich bereits in jungen Jahren erstmals verschönern lassen. Sein kompletter Rücken ist demnach mit Tattoos verziert, welche für ihn schon zum Markenzeichen geworden waren. Die Zahl 187, welche für die aus Hamburg stammende 187 Strassenbande gehört und seine Liebe für die Jungs widerspiegelt, ist einmal in XXL-Format und diversen kleinen Ablegern zu sehen. Auf seinem rechten Schulterblatt und oberhalb jener Nummer ließ sich Gzuz sein Lieblingsauto - einen Mercedes CL 500 - tätowieren, welcher von einer riesigen Rolex auf der linken Seite komplementiert worden war. Beide Schmuckstücke hat sich der Deutsch-Rapper nach seinem Erfolg von unter anderem den beiden Kollabo-LPs der Reihe “High & hungrig” stechen lassen, welche mit Bonez MC erarbeitet worden war.
Die Worte “Ich bin nicht wie du und verrate meine Crew!” rundet das Rückentattoo ab, welche einmal wieder seine Loyalität gegenüber der 187 Strassenbande bestätigte:
Neben den XXL-Kunstwerken auf seinem kompletten Rücken hat sich Gzuz ebenfalls schon beide Arme tätowieren lassen. Zum einen kann man Gitterstäbe sehen, aus welchen Hände herausragen, die ein Buch halten. Jenes Tattoo steht für seine Zeit im Knast. Die Worte “FUCK COPS”, welche er sich auf mit einer aus Kassettenrecordern entstandenen selbstgebauten Tätowiermaschine unter die Haut gebracht worden war, ließ er sich bereits im Jahr 2010 stechen und richtete sich damit an die Polizisten, welche ihn nach einem Überfall festgenommen hatten.
"Ich hab im Knast für die Hofreinigung gearbeitet und da war ein Kassettenrecorder. Ich wusste, dass man aus der Maschine darin eine Tätowiermaschine bauen kann. Also hab ich’s geklaut und meinem Tätowierer im Knast gebracht. Der hat dann daraus an einem Tag eine Maschine gebaut und bekam von seinem Chef Nadeln und Farbe. Die Beamten kamen sogar nach Einschluss zu ihm und wollten von ihm was gemalt haben. Die Führungsschiene war der Strohhalm von ’nem Durstlöscher und dann gings los. Der Typ hat teilweise ganze Arme im Knast gemacht – mit allem Drum und Dran. Er hat mit einer Nadel schattiert. Bezahlt wurde mit Kaffee, Tabak, Schokolade oder Blättchen, das ist die Währung im Knast”, erklärte Gzuz gegenüber dem “Tätowier-Magazin”.
Auch ein Abbild von seinem Kumpel und 187-Strassenbande-Boss Bonez MC kann man auf seinem linken Unterarm bewundern, während ein weiteres Abbild des Rappers auf seiner rechten Wade zu begutachten ist.
Für Gzuz selbst ist jede Tattoo-Session wie eine Therapie. “So eine Art Selbstfindung auf jeden Fall. Es bringt dich zwar nicht durch eine schwere Zeit, aber symbolisiert vielleicht einen wichtigen Lebensabschnitt”, erklärte der Hamburger Rapper gegenüber dem “Tätowier-Magazin”, welcher auch heute noch nicht fertig ist, sondern sich immer wieder gerne verschönern lässt.