Statt das Thema nun einfach unter den Tisch zu kehren, rufen diverse Fans zu einer #MeToo-Bewegung und Debatte rund ums Thema Sexismus im Rap-Game auf und hoffen, dass sich schon bald etwas ändert. Vor allem aber sollte man gewaltverherrlichende Texte wie jenen von der 187 Stassenbande verbieten lassen:
“Kein Bock auf Sex? / Na dann klatsch Ich sie weg! / Die Schlampe war frech / aber ich schick sie schlafen (Tschüüühüss) / bei Gericht hat sie nichts zu verraten (Nöö)”
Dass Gzuz mit seinen Lines schon damals für Aufsehen gesorgt hat, schien dennoch niemanden zu stören. Vor fast zehn Jahren sagte er schließlich bereits im Interview mit “CrhymeTV”: “Ich lüge zum Beispiel nicht in meinen Texten, ich sage genau die Wahrheit, (…) auch wenn mich das selber vielleicht nicht in das beste Licht stellt. Ich sage die Wahrheit, um meinen Lebensstil zu repräsentieren und es der Welt zu zeigen - weil ich das möchte.”
Musikjournalist Oliver Marquart geht jetzt sogar noch einen Schritt weiter und fordert, dass sich auch im Deutsch-Rap einiges tun muss, man “Frauen, die über Sexismus, Gewalt und Missbrauch berichten” ein offenes Ohr schenken und man das “Verharmlosen von sexistischen Texten, Darstellungen in Videos und Verhalten von Künstlern mit dem Totschlagargument ‘Kunstfreiheit’” beenden muss.
Du bist nicht allein
Laut der “hilfetelefon” wurde allein in Deutschland “jede vierte Frau im Alter von 16 bis 85 Jahren bereits einmal in ihrem Leben von ihrem Lebensgefährten oder Ex-Lebensgefährten misshandelt”.
Solltest auch Du solche Erfahrungen bereits gemacht haben und Dich niemandem anvertrauen können, könnte Dir eine anonyme telefonische Beratung die Augen öffnen. Unter der Hotline “08000 116 016” kannst Du rund um die Uhr auf Hilfe vertrauen.