Nach Krypto-Projekt: T.I. wird nach Token-Betrug zur Kasse gebeten

Das Jahr 2017 stand ganz im Zeichen der Kryptowährungen von Bitcoin, Ether, Nem und Co.. “Nerd-Spielzeuge”, wie manche das digitale Zahlungsmittel nannte, schossen damals aus dem Boden, die Marktkapitalisierung betrug mehr als 300 Milliarden Euro und wurde von vielen Investoren als Anlage gesehen. Dank den sogenannten Blockchains, also den dezentralen Datenbanken, die eine stetig wachsende und niemals schrumpfende Liste von Transaktionsdatensätzen vorhalten, werden die Währungen nicht durch eine zentrale Bank oder ähnliche Einrichtung gesteuert und schienen für den Verbraucher interessanter und sicherer. Doch was passiert, wenn ein IT-Guru ebenfalls seine Finger mit im Spiel hat, das System überlistet und Millionen von Coins entwendet? Richtig, er kann illegalerweise einen Millionenumsatz einstreichen und macht sich im Anschluss aus dem Staub.

“Es ist seit langem bekannt, dass Kryptowährungen ein solides System sind, Kryptobörsen dagegen nicht. Dieser Vorfall zeigt, dass das Problem keineswegs gelöst ist. Wenn Coincheck beim Krisenmanagement versagt, könnte dies den Kryptowährungsboom dämpfen”, erklärte Analyst Makoto Sakuma vom Research-Haus NLI und sprach damit über den Hacker-Angriff der Cyber-Devise Nem, bei welchem Unbekannte Coins im Wert von umgerechnet rund 430 Millionen Euro erbeutet hatten. Coincheck-Chef Koichiro Wada und der Finanzvorstand Yusuke Otsuka haben sich für den Vorfall entschuldigt und wollen bis heute noch den Geschädigten bis zu “90 Prozent der gestohlenen Nem-Coins” ersetzen …

Doch nicht nur wir Normalos haben uns auf den Bitcoin und Co. eingelassen. Auch US-Rapper T.I. soll seine Finger mit im Spiel gehabt haben, stellte im September 2017 seine FLiK-Token vor und ließ seine Idee von einigen seiner bekanntesten Freunde promoten.

Laut dem Team von “The Blast” flatterte nun jedoch eine Anklage ins Haus und der Musiker wird von 25 Investoren auf unglaubliche 4,4 Millionen Euro verklagt, da das “Anlagemittel der FLiK Tokens nun wertlos wäre” und er schuld daran sei. Demnach wird T.I. vorgeworfen, mit seinem Geschäftspartner Ryan Felton die Kryptowährungen mit Investionsgeldern nach oben getrieben zu haben, um sich kurz darauf von dem Projekt verabschieden zu können. Wenige Tage später soll Felton die gerade erst verkauften FLiK Tokens mit einer neu gegründeten Firma aufgekauft und einen Umsatz in Millionenhöhe eingestrichen haben. Der “Live Your Life”-Interpret ist sich unterdes keiner Schuld bewusst und will mit diesen Machenschaften nichts zu tun gehabt haben. Laut “The Blast” erklärte sein Anwalt Albert A. Chapar Jr.: “Nachdem die Klage eingegangen war, war Tip am Boden zerstört. Er hat keinen einzigen Pfennig von Felton gesehen oder etwas mit all dem Geld zu tun, welches investiert wurde. Auch gehörte ihm die Firma nicht, er hat keinerlei Verbindung zur Geschäftsleitung.”

T.I. soll aktuell mit seinem Team von Anwälten gegen alle Kläger vorgehen und möchte sein Image reinwaschen.