Das Linkin Park-Bandmitglied hat drei neue Songs veröffentlicht, in denen er sich mit dem Selbstmord seines Kollegen Chester Benningtons beschäftigt.
Nach dem Freitod von Chester Bennington im Juli 2017 wurde es ruhig um die verbliebenden Mitglieder der Band Linkin Park. Nun scheint einer der Schockstarre entkommen zu sein - Mike Shinoda. Der 40-Jährige veröffentlichte in der vergangenen Woche drei Songs, in denen er die Tragödie verarbeitetet. Die Stücke und die dazugehörigen intimen Musikvideos spiegeln die emotionalen Momente nach dem Tod seines Freundes und Kollegen wieder. Unter dem EP-Namen „Post Traumatic“ (zu deutsch: posttraumatisch) sind die Tracks „Place to Start“, „Over Again“ und „Watching As I Fall“ auf seiner Website erhältlich.
Mike ist dankbar für seine Fans
Auf Instagram schrieb der 40-jährige Sänger zu seiner neuen EP: „Die letzten sechs Monate waren wie eine Achterbahnfahrt. In all dem Chaos habe ich begonnen Dankbarkeit zu empfinden – für eure Hilfe und eure unterstützenden Worte, für die Karriere, die ihr mir ermöglicht habt. Heute teile ich drei Songs mit euch, die ich selbst geschrieben und produziert habe. Mit Videos, die ich gedreht, gemalt und geschnitten habe. Trauer ist eine sehr persönliche und intime Erfahrung. Und so ist das hier weder Linkin Park noch Fort Minor – das bin einfach nur ich. Kunst war immer ein Ort, an den ich gegangen bin, wenn ich die Komplexität und das Durcheinander meines Lebens ordnen musste. Ich weiß nicht wohin dieser Pfad mich führt, aber ich bin dankbar ihn mit euch zu gehen.“
Auf dem ersten Track der EP „Post Traumatic“ hört man den Musiker zu einem elektronischen Beat singen und rappen. In dem Video zu „Place to Start“ sieht man Shinoda direkt vor der Kamera sitzen. Im Hintergrund ist seine Gitarre und ein Fenster, durch das die Sonne scheint. Am Ende des nur zweiminütigen Clips ist ein Kinderzimmer zu sehen. Parallel dazu werden Nachrichten von Mikes Anrufbeantworter aus der Zeit nach Chesters Tod abgespielt. So hört man seine Freunde sich nach ihm erkundigen und ihm ihr Beileid aussprechen.
Kameraführung verstärkt emotionale Stimmung
Der zweite Song „Over Again“ erzählt von der Zeit nach Benningtons Tod. In diesem Video sieht man Mike aus der Selfie-Perspektive. Es scheint als hätte er den Clip mit seinem Handy aufgenommen. Die Bilder sind sehr verwackelt, was die Emotionalität der Musik noch unterstreicht. Auch die letzte Visualisierung zu „Watching As I Fall“ ist kein typisches Video, denn es handelt sich um eine Collage aus Bildern aus seinem Musikstudio, aus Material, das aus dem Auto heraus gefilmt wurde und grafischen Elementen, die er selbst gemalt hat. Am Ende spricht der Künstler seine Fans direkt an. Shinoda erzählt ihnen wie es ihm geht und wie er die Situation um ihn herum einschätzt.
Die Zukunft von Linkin Park ist seit dem Tod von Bennington unklar. Fans haben in den vergangenen Monaten immer wieder spekuliert. Jetzt sieht es so aus als würde eine Zukunft der Band sicher sein. Via Twitter erklärte Shinoda: „Ich möchte unbedingt mit einem Album weitermachen und die anderen Jungs sehen das genauso. Wir sind aber jetzt noch mit dem Wiederaufbau und damit beschäftigt Antworten auf Fragen zu finden. Und das wird noch andauern ...“