Was passiert, wenn der Papst stirbt?
Der Papst ist tot - und nun? Was passiert, wenn das Oberhaupt der katholischen Kirche stirbt und was bedeutet weißer Rauch?
Der Papst ist tot - und nun? Was passiert, wenn das Oberhaupt der katholischen Kirche stirbt und was bedeutet weißer Rauch?
1. Offizielle Bestätigung und Trauer
Wenn der Papst stirbt, wird das erst mal offiziell bestätigt. Dafür ist der sogenannte Camerlengo zuständig - eine Art Verwaltungschef des Vatikans. Er stellt den Tod fest und informiert alle wichtigen Stellen. Danach läuten die Kirchenglocken, Flaggen werden auf Halbmast gesetzt und es beginnt eine Trauerzeit im Vatikan und weltweit.
2. Was passiert mit dem Leichnam von Papst Franziskus?
Papst Franziskus ist tot - und erstmals gelten neue Regeln für die Bestattung eines Papstes. Er selbst hatte sie im November 2024 eingeführt, um das Ritual zu vereinfachen und weniger prunkvoll zu gestalten.
Abschied ohne Protz und Getöse
Statt wie frühere Päpste in den Vatikanischen Grotten beigesetzt zu werden, soll Franziskus in der Basilika Santa Maria Maggiore seine letzte Ruhe finden - ein Ort, der ihm besonders am Herzen lag. Er wollte ein einfaches Begräbnis „wie jeder Christ, aber nicht auf Kissen“, wie er es einmal sagte.
So läuft es jetzt ab:
Die Überführung in den Petersdom ist voraussichtlich für Mittwoch geplant. Das genaue Datum hängt vom ersten offiziellen Treffen der Kardinäle ab - dieses findet am Dienstagmorgen nach seinem Tod statt. Zur Beisetzung werden viele Staatsoberhäupter aus aller Welt erwartet. Auch der frisch wiedergewählte US-Präsident Donald Trump hat seine Teilnahme angekündigt - es wäre seine erste Auslandsreise der neuen Amtszeit.
3. Kein Papst, keine Entscheidungen
Solange kein neuer Papst gewählt ist, ruht vieles: Es dürfen keine wichtigen Entscheidungen getroffen werden. Alles läuft nur im Notfallbetrieb. Der Vatikan ist also sozusagen auf „Pause“.
4. Wer wählt den neuen Papst?
Noch während der Trauerphase beginnen die Vorbereitungen auf das Konklave. Frühestens 15, spätestens 20 Tage nach dem Tod beginnt die geheime Wahl durch die Kardinäle. Alle Kardinäle unter 80 Jahren dürfen wählen. Sie reisen aus der ganzen Welt nach Rom, um gemeinsam den Nachfolger von Papst Franziskus zu bestimmen. Meistens sind es rund 120 Kardinäle.
5. Was passiert in der Konklave?
Das Konklave findet in der Sixtinischen Kapelle statt - dort, wo auch Michelangelos berühmte Deckenmalerei ist. Die Kardinäle werden dort eingeschlossen. Niemand darf rein oder raus - absolute Geheimhaltung samt Internetverbot inklusive.
6. Wie läuft die Wahl ab?
Mehrmals am Tag stimmen alle rund 120 Kardinäle ab - anonym mit Stimmzetteln. Damit ein Kandidat Papst wird, braucht er die Zweidrittelmehrheit. Wird das nicht erreicht, geht’s weiter mit der nächsten Runde.
7. Schwarzer oder weißer Rauch?
Jede Wahlrunde endet mit einem Rauchsignal:
Schwarzer Rauch = Noch kein neuer Papst gewählt
Weißer Rauch = Es gibt einen neuen Papst!
Nach dem Tod von Papst Johannes Paul II. am 2. April 2005 dauerte es 17 Tage, bis ein neuer Papst gewählt war - Joseph Ratzinger wurde zum neuen Papst Benedikt XVI. gewählt. Als dieser im Februar 2013 überraschend als erster Papst seit Jahrhunderten freiwillig zurücktrat, begann das nächste Konklave am 12. März. Nur einen Tag später fiel bereits die Entscheidung: Der Argentinier Jorge Mario Bergoglio wurde zum ersten Papst aus Südamerika - und nahm den Namen Franziskus an.
8. Habemus Papam!
Wenn der neue Papst feststeht, tritt er auf den Balkon des Petersdoms und es heißt: „Habemus Papam“ - „Wir haben einen Papst!“ Dann erfahren alle, wer es ist - und wie er künftig heißt. Der neue Papst sucht sich seinen Papstnamen im Übrigen selbst aus - oft in Erinnerung an einen Heiligen oder einen früheren Papst.
Side note mit Schmunzelfaktor
J.D. Vance, der US-Vize-Präsident und umstrittener politischer Shootingstar, war der letzte Besucher, den Papst Franziskus vor seinem Tod offiziell empfing. Das Treffen fand nur wenige Stunden vor Bekanntgabe des Ablebens statt - Grund genug für die Weltpresse, mit einem Augenzwinkern zu fragen: War der Besuch von Vance etwa zu viel für den Pontifex?