Wahlen 2024: Trump und Harris Kopf an Kopf
Umfragen zeigen ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen der demokratischen Kandidatin Harris und dem republikanischen Kandidaten Trump - sowohl landesweit als auch in den wichtigsten umkämpften Staaten.
Umfragen zeigen ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen der demokratischen Kandidatin Harris und dem republikanischen Kandidaten Trump - sowohl landesweit als auch in den wichtigsten umkämpften Staaten.
Am Montag den 4. November, dem letzten Tag vor der US-Präsidentschaftswahl, traten Kamala Harris und Donald Trump in den entscheidenden Swing States auf, um die Wähler ein letztes Mal zu erreichen. Umfragen zeigen ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen der demokratischen Kandidatin Harris und dem republikanischen Kandidaten Trump - sowohl landesweit als auch in den wichtigsten umkämpften Staaten.
Bei ihrer letzten Wahlkampfveranstaltung in Philadelphia (US-Bundesstaat Pennsylvania) betonte Harris die Wichtigkeit jeder einzelnen Stimme. Trump versprach bei seinem letzten Auftritt in Grand Rapids, Michigan, das Land zu "neuen Höhen des Ruhms" zu führen. Beide Kandidaten konzentrieren sich auf die sogenannten "Battleground States", die laut Umfragen entscheidend für den Wahlausgang sind.
Wenige Stunden bevor die Wahllokale der USA am 5. November öffneten, strotzte Kamala Harris' letzter Wahlkampfauftritt vor prominenter Unterstützung. Das Event der Vizepräsidentin, vor dem Philadelphia Museum of Art, wurde begleitet von Talkshow-Legende Oprah Winfrey. Aber auch Stars wie Christina Aguilera, Katy Perry, Ricky Martin oder Lady Gaga waren anwesend und performten, um die Wähler vor dem Wahltag zu motivieren.
"Nur noch ein Tag, nur noch ein Tag in der bedeutsamsten Wahl unseres Lebens," sagte Harris. "Und der Schwung ist auf unserer Seite."
"Wer auch immer Pennsylvania gewinnt, wird so gut wie sicher der nächste Präsident sein", hat der demokratische Stratege Anish Mohanty gegenüber Al Jazeera erklärt.
Über Harris' Entscheidung, ihren letzten Wahltag in dem umkämpften Bundesstaat Pennsylvania zu verbringen, meinte Mohanty: "Ich denke, wenn Kamala Harris Pennsylvania verliert, müsste sie North Carolina und Georgia gewinnen, um das wieder wettzumachen. Wer auch immer Pennsylvania gewinnt, wird so gut wie sicher der nächste Präsident der Vereinigten Staaten sein."
Von den Vorwahlen, über den Election Day bis hin zur Verkündung: So funktioniert das US-Wahlrecht.
In seiner letzten Wahlkampfrede vor den Wahlen in der Nacht zum 5. November, setzte Trump in Grand Rapids (Michigan) auf Beleidigungen und falsche Behauptungen.
Nach der Begrüßung seiner Anhänger begann Trump seine Rede damit, seinen überraschenden Wahlsieg 2016 Revue passieren zu lassen. "Und ich möchte ein ganz besonderes 'Hallo' an Grand Rapids senden, ein besonderer Ort, erinnert ihr euch?" so Trump in seiner Ansprache. „[Im Jahr] 2016 gab man uns nur eine 3-Prozent-Chance [zu gewinnen]."
Dann spricht Trump abfällig über Präsident Joe Biden, die ehemalige Sprecherin des Repräsentantenhauses Nancy Pelosi und den Abgeordneten Adam Schiff, der die Hauptuntersuchung in Trumps erstem Impeachment leitete.
"Joe Biden hat in einem seiner verrückten Momente gesagt, dass wir alle Müll seien," bemerkte Trump und fügte hinzu: "Sie haben die Wahl von einem Präsidenten gestohlen," offensichtlich in Anspielung auf Bidens Rückzug aus dem Wahlkampf, um durch Harris ersetzt zu werden. Über Nancy Pelosi lies der 78-Jährige verlauten: "Sie ist eine korrupte Person ... böse, krank, verrückt … oh nein! Es fängt mit einem 'b' an, aber ich werde es nicht sagen! Ich möchte es sagen."
Den Abgeordneten Adam Schiff nennt Donald Trump abfällig "Adam Shifty Schiff" und geht auf dessen Äußeres ein: "Er hat den größten Kopf, er ist sowohl innen als auch außen unattraktiv."
Doch nicht nur Kontrahenten oder politische Gegner bekommen bei Trumps letztem Auftritt vor den Election Days ihr Fett weg, auch bei seinem Lieblingsthema - Immigration - nimmt Trump abermals Fahrt auf.
Von seiner Kontrahentin Kamala Harris, über die er sagt, die habe "einen sehr niedrigen IQ" behauptete Trump ebenso, sie wolle "offene Grenzen" und ermögliche eine "Invasion" von Immigranten, darunter angeblich auch Menschen aus "psychiatrischen Einrichtungen". Trump versprach, die "Invasion" am ersten Tag seiner Amtszeit zu beenden, und wiederholte seinen Vorschlag, für illegale Einwanderer, die US-Bürger töten, die Todesstrafe einzuführen. Er kündigte außerdem Pläne an, Zufluchtsstädte ("Sanctuary Cities") abzuschaffen und die größte Abschiebungsaktion der US-Geschichte durchzuführen.
"Vor nur ein paar Monaten, auf einem wunderschönen Feld in Pennsylvania, versuchte ein Attentäter, unsere großartige Bewegung, die größte Bewegung der Geschichte, aufzuhalten", sagte er.
"Aber diese Begegnung mit dem Tod hat uns keineswegs gestoppt. Sie hat uns nur noch entschlossener gemacht, das Werk zu vollenden, das wir gerade erst begonnen hatten. Das war kein angenehmer Tag, ich sage euch, das war kein angenehmer Tag. Aber viele Leute sagen, dass Gott mich gerettet hat, um Amerika zu retten."
Nach einer Tirade mit bekannten, falschen Behauptungen über weit verbreiteten Wahlbetrug und nicht dokumentierte Einwanderer, die bei Wahlen abstimmen, hat Trump einen großen Sieg bei der diesjährigen Wahl vorausgesagt.
"Sie [die Demokraten, Anm. d. Red.] müssen betrügen, und das tun sie, und sie machen es tatsächlich sehr gut. Und ich denke, wir sind in sehr guter Verfassung. Wenn ihr auftaucht, werdet ihr den größten Sieg haben. Wisst ihr, was das sein wird? Der größte politische Sieg in der Geschichte unseres Landes," sagte er.
Im US-Dorf Dixville Notch, Nahe der kanadischen Grenze, gab es bereits das erste Wahlergebnis - das die extrem knappen Umfragen zur Präsidentschaftswahl widerspiegelt. Kamala Harris und Donald Trump erhielten jeweils drei Stimmen in der kleinen Gemeinde im Nordosten von New Hampshire, die seit Jahrzehnten den Wahltag am Montag um Mitternacht eröffnet - Stunden bevor die Wahllokale im Rest des Landes öffnen.
Nach dem Wahlrecht in New Hampshire dürfen Gemeinden mit weniger als 100 Einwohnern ihre Wahllokale um Mitternacht öffnen und schließen, sobald alle registrierten Wähler ihre Stimme abgegeben haben. In Dixville Notch leben gerade einmal sechs wahlberechtigte Erwachsene. Die Auszählung dürfte also nicht allzu lang gedauert haben.
2020 stimmten die Einwohner von Dixville Notch einstimmig für den damaligen Kandidaten Joe Biden, angeblich erst der zweite Präsidentschaftskandidat, der alle Stimmen in der Gemeinde erhielt, seit die Tradition des Mitternachtsvotings 1960 begann.
Quellen: Al Jazeera / Deutsche Presseagentur / The Guardian / ABC News / BBC News