Zwei Frauen sitzen auf dem Sofa und spielen auf ihren Smartphones
Afif Ramdhasuma, Unsplash
Zwei Frauen sitzen auf dem Sofa und spielen auf ihren Smartphones
Die besten Tipps

So finden Kunden den richtigen Handytarif

Das persönliche Bedürfnisprofil zählt vor dem Handyvertrag. Was sind die wichtigsten Fachbegriffe? Worauf ist zu achten?

Wer nach einem geeigneten Handytarif sucht, muss sich mit einem für Anfänger zunächst verwirrenden Begriffsdschungel auseinandersetzen. Das ist angesichts der Verbreitung von Handys und Smartphones kein Wunder, denn statistisch kommen auf jeden Deutschen zwei Mobilfunkanschlüsse.

Der Markt ist heiß umkämpft und die Anbieter für Handytarife kämpfen um jeden Kunden, sodass sie spezielle Leistungen bieten, um für bestimmte Zielgruppen attraktiv zu sein. In diesem Ratgeber schaffen wir Klarheit und lotsen unsere Leser sicher durch den Parcours.

Postpaid- oder Prepaid-Tarif?

Handytarife werden in Postpaid- und Prepaid-Tarife unterschieden. Wenignutzer können Prepaid LTE Tarife nutzen, die besser auf ihr Bedürfnisprofil zugeschnitten sind. Denn bei ihnen handelt es sich um Personen, die nur gelegentlich ein Handy wie zur Verifizierung von Internet-Dienstleistern nutzen, weil die Festnetz-Telefonnummer im internationalen Handel für die Zwei-Faktor-Authentifizierung kaum noch akzeptiert wird.

Bei Prepaid-Tarifen müssen Kunden keine monatliche Grundgebühr entrichten, sondern zahlen ausschließlich für ein selbst gewähltes, aufladbares Datenvolumen. So behalten sie die Kontrolle über ihre Ausgaben.

Postpaid-Tarife wiederum bedeuten, dass Handynutzer von ihrem Anbieter ein festes Datenvolumen zugesprochen bekommen und dafür eine monatliche Grundgebühr entrichten. Inzwischen sind lange Vertragsbindungen von zwei Jahren nicht mehr eine zwingende Voraussetzung, denn immer mehr Anbieter kommen ihren Kunden bei ihrem Wunsch nach größerer Flexibilität entgegen und offerieren kürzere Vertragslaufzeiten oder gar monatlich kündbare Tarife.

Dennoch kann eine lange Vertragsbindung für Stammkunden attraktiv sein, weil sich lange Vertragslaufzeiten potenziell in günstigeren Grundpreisen niederschlagen, denn Flexibilität hat ihren Preis. Hinzu kommt, dass treue Kunden mit einer Reihe von Vergünstigungen rechnen können, die sich im Laufe des Vertragsverhältnisses aufsummieren können. Solche Zusatzleistungen können inkludierte Auslandsminuten, größere Datenvolumina und der Zugang zu exklusiven Kundenprogrammen sein.

Wer ein festes Datenvolumen bucht, kann nicht nur durch ein ausreichendes Polster dem freien Fall beim Verbrauch der Höchstgrenze vorbeugen, sondern auch, indem er vermeidet, nach dem Erreichen des Limits zu stark gedrosselt zu werden. So ist der Unterschied erheblich, ob man für den Rest des Monats nur noch mit 64 kbit/s wie in der Anfangszeit des Internets durchs Netz zuckelt oder immer noch mit 500 kbit/s oder 1 Gbit/s unterwegs ist.

Um unliebsame Überraschungen in der Form zu vermeiden, dass man nach dem Überschreiten des Datenvolumens vertraglich hochgestuft wird, ist darauf zu achten, dass es im Vertrag keine oder eine abschaltbare Datenautomatik gibt.

Gut zu wissen: Viele Anbieter von Handytarifen werben Neukunden mit attraktiven Boni und Willkommensgeschenken. Vor allem für das erste Vertragsjahr können die Ermäßigungen spektakulär sein.

Publikum filmt mit den Smartphones
YIFEI CHEN, Unsplash
Publikum filmt mit den Smartphones

Das passende Datenvolumen

Wer noch nicht größere Erfahrungen mit seinem Handy oder Smartphone gesammelt hat, dem fällt es oft schwer, den ungefähren Bedarf zu bestimmen. Die goldene Mitte ist das Ziel, um einerseits unnötige Kosten und andererseits längere Leerlaufzeiten am Ende des Monats zu vermeiden. Doch die Bestimmung der goldenen Mitte ist das Problem. Zur Orientierung vermitteln wir Ihnen deshalb wichtige Daten, wie hoch der Datenverbrauch für die folgenden typischen Aktivitäten am Mobiltelefon ist:

  • YouTube: 562 MB/h bis 15,98 GB/h (abhängig von der Auflösung)
  • Spotify: 40 MB/h
  • TikTok: 360 bis 840 MB/h
  • Streaming: 1 GB in 1-4h
  • Spiele: 300 MB/h

Insgesamt empfehlen Experten das folgende Datenvolumen für bestimmte Zielgruppen pro Monat:

  • WLAN-Surfer: mindestens 1 GB
  • Social-Media-Fans: mindestens 3 GB
  • Vielnutzer: mindestens 5 GB
  • Süchtige: unlimitierte Allnet-Flat

Mobilfunkstandards und ihre Geschwindigkeiten bei der Datenübertragung

4G LTE (Long Term Evolution) steht für den Mobilfunkstandard der 4. Generation. Er wurde 2014 entwickelt und weist eine Datenübertragung von bis zu 1 Gbit/s im Download und 500 Mbit/s im Upload auf. Er ist die Weiterentwicklung des 2010 entwickelten Standards 3,9 LTE und wird lediglich vom Mobilfunkstandard der 5. Generation 5G übertroffen, der seit 2020/21 existiert. Dieser bietet unter anderem Übertragungsraten bis zu 10 Gbit/s, Echtzeitübertragungen und Latenzzeiten von weniger als einer Millisekunde und setzt sich zunehmend durch.

Menschen am Strand einer Südseeinsel
Christoph Burgdorfer, Unsplash
Menschen am Strand einer Südseeinsel

Netzabdeckung der Anbieter

Bei der Qualität der Netzabdeckung steht Telekom an erster Stelle, Vodafone an zweiter Stelle und O2 von Telefónica an dritter Stelle. O2 holt gegenwärtig auf, allerdings kann es speziell auf dem Land noch zu erheblichen Funklöchern kommen.

Vor dem Abschluss des Handyvertrags ist es wichtig zu prüfen, auf welches Mobilfunknetz der Anbieter zurückgreift. Allerdings haben Drittanbieter keinen Zugriff auf das 5G-Netz, das ausschließlich Telekom, Vodafone und O2 bieten.

Zum Vergleich der Netzabdeckung der einzelnen Mobilfunknetze präsentieren wir Ihnen Daten der Bundesnetzagentur vom August 2023:

  1. Telekom: 4G 90,7 %; 5G 68,3 %
  2. Vodafone: 4G 90,1 %; 5G 58,8 %
  3. O2: 4G 85,3 %; 5G 46,5 %

Handy ohne Vertrag – Vor- und Nachteile

Nutzer von Mobiltelefonen sind nicht gezwungen, einen Vertrag mit einem Anbieter abzuschließen. Sie haben die Möglichkeit, ein Prepaid-Handy zu erwerben, um sich nach der Verifizierung mit dem Personalausweis eine Rufnummer zuteilen zu lassen, mit der sie künftig auf dem neuen Handy angerufen werden können. Handys ohne Vertrag eignen sich vor allem für Wenignutzer.

Die Vorteile bestehen in der Flexibilität und dem Verzicht auf eine lange Vertragsbindung mit allen damit einhergehenden Verpflichtungen, während versteckte Kosten nicht entstehen können. Dafür zahlen Kunden für ihr Handy den vollen Preis und erhalten keine Vergünstigungen im Laufe der Zeit.

Viele Handyanbieter kommen ihren Kunden mit einer Reihe von Zusatzleistungen entgegen. So können Vieltelefonierer bei einigen Dienstleistern über den Zugriff auf einen Cloud-Speicher ihr Datenvolumen schonen, während Urlauber es dank Roaming leichter haben, ihre Urlaubseindrücke zu teilen.

Medien-Enthusiasten freuen sich wiederum über spezielle Video-Streaming-Flatrates, um jederzeit mit ihrem Smartphone Anteil an den besten Filmen und Videospielen nehmen zu können. Freunde der Musik lassen sich gern über ein subventioniertes Abo für entsprechende Streamingdienste ködern, um in der Musikwelt auf dem Laufenden zu bleiben.

Eine unbegrenzte Hotspot-Nutzung umgeht die Abhängigkeit lokaler Hotspots und ermöglicht jederzeit den Zutritt zur digitalen Welt. Ohnehin sind Vieltelefonierer mit Affinität zum Internet mit einer unlimitierten Allnet-Flat gut bedient, weil sie beim Medienkonsum nicht mehr ihren Datenverbrauch im Auge behalten müssen und genauso unbeschwert wie Zuhause am Laptop oder Festnetz-PC die Angebote im WWW nutzen können.