Klimaaktivisten legen Frankfurter Flughafen lahm
Aktivisten der "Letzte Generation" sind heute morgen auf den Frankfurter Flughafen eingedrungen. Nachdem zahlreiche Flüge annulliert wurden, läuft der Flugbetrieb langsam wieder an.
Aktivisten der "Letzte Generation" sind heute morgen auf den Frankfurter Flughafen eingedrungen. Nachdem zahlreiche Flüge annulliert wurden, läuft der Flugbetrieb langsam wieder an.
Abermals legen Klimaaktivisten der "Letzte Generation" den Flugverkehr eines deutschen Flughafens lahm. Nachdem bereits am 24. Juli eine Gruppierung der sogenannten "Klima-Kleber" das Rollfeld des Flughafens Köln/Bonn okkupiert hatte, brachen heute, am frühen Donnerstagmorgen, wieder Mitglieder der radikal agierenden Gruppierung auf einem Flughafengelände ein.
Zeitweise war der Flugbetrieb am Flughafen Frankfurt am Main deshalb eingestellt worden. Angaben der Presseabteilung des Airports zufolge, kann der Flugbetrieb langsam wieder aufgenommen werden. Die Bundespolizei vor Ort bestätigte die Aktion sowie zahlreiche Festnahmen. Verkehrsminister Volker Wissing kündigt im Gespräch mit der 'BILD' harte Maßnahmen an. "Offenbar geht es den Klimaaktivisten darum, maximalen Schaden anzurichten. Darauf muss der Gesetzgeber mit maximaler Härte reagieren", so der FDP-Politiker im Interview. "Wir haben die Verschärfung der Strafen für solche kriminellen Machenschaften bereits auf den Weg gebracht."
Alle aktuellen Informationen zu Abflügen und Ankünften am Frankfurter Flughafen findet ihr hier
Die "Letzte Generation" selbst ließ verlauten, dass sich sechs ihrer Mitglieder illegal Zugang zum Vorfeld des Frankfurter Flughafens verschafft hatten. Die Aktion steht im Zusammenhang mit dem internationalen Zusammenschluss "Oil Kills".
"Der internationale Zusammenschluss von Bewegungen aus über zehn Staaten – darunter die USA, Kanada, die Schweiz, Österreich, die Niederlande, Norwegen, Finnland, Großbritannien, Spanien und Deutschland – werde in den nächsten Wochen weltweit koordiniert an Flughäfen protestieren, um der globalen fossilen Zerstörung friedliche Entschlossenheit entgegenzusetzen", heißt es in einer am 24. Juli veröffentlichten Pressemitteilung der letzten Generation.
Zitiert wird auch Lina Schinköthe, Mitglied der Gruppierung und Teil des "Oil Kills" Zusammenschlusses: „Heute ist der Anfang von etwas Großem. Diesen Sommer passiert etwas, das es so noch nicht gab: Ein vereintes Aufbegehren. Ein Aufbegehren gegen Öl.“
Über ihren Instagram-Account erklärt einer der teilhabenden Aktivisten vom Vorfeld aus, was die Beweggründe der letzten Generation sind, Flughäfen lahmzulegen. "Mein Name ist Rául Semmler. Ich bin Drehbuchautor und bin heute für 'Oil Kills' auf dem Flughafen Frankfurt. Wir müssen jetzt handeln. Bis 2030 müssen wir spätestens aus den Fossilen, also Gas, Kohle und Öl, ausgestiegen sein. Deshalb muss jetzt auch unsere Bundesregierung den 'Fossil Fuel Treaty' unterschreiben. Ich habe Angst um Kinder, die ich in diese Welt setzen möchte, dass sie keine Lebensgrundlage mehr haben. Mir bricht das Herz und ich weiß, dass wir vielleicht mehr genug zu essen, zu trinken und ein sicheres Heim haben werden".
Der kürzlich veröffentlichte Sonderbericht des IPCC SR151 (Intergovernmental Panel on Climate Change) macht deutlich, dass das Ziel des Pariser Klimaschutzübereinkommens von 2015, die globale Erwärmung unter 1,5 °C zu halten, eine drastische Umgestaltung der globalen Wirtschaft und weitreichende Veränderungen in der Gesellschaft erfordert.
Die Veröffentlichung des IPCC-Sonderberichts kam zu dem Schluss, dass nur „schnelle, weitreichende und beispiellose Veränderungen in allen Bereichen der Gesellschaft“ das global vereinbarte Ziel erreichen können. Besonders in den industrialisierten Ländern wird deutlich, dass jedes Wachstum von Infrastruktur, die auf fossile Brennstoffe angewiesen ist, absolut nicht vereinbar mit dem 1,5-Grad-Ziel des Pariser Abkommens ist.