Eine Blume liegt auf einer Betonplatte des Denkmals für die ermordeten Juden Europas am Internationalen Holocaust-Gedenktag in Berlin am 27. Januar 2025
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Eine Blume liegt auf einer Betonplatte des Denkmals für die ermordeten Juden Europas am Internationalen Holocaust-Gedenktag in Berlin am 27. Januar 2025
Erinnerungskultur muss bestehen bleiben

Holocaust: "Wir müssen die Erinnerung hochhalten"

Am 27. Januar 1945 befreiten Alliierte das Konzentrationslager Auschwitz. 80 Jahre später gedenkt die Welt den Millionen Opfern der Nationalsozialisten.

In Gedenken an über sechs Millionen ermordete Menschen

Bundeskanzler Olaf Scholz hat zum 80. Jahrestag der Befreiung des NS-Konzentrationslagers Auschwitz ein starkes Plädoyer für eine intensivere Erinnerungskultur gehalten.

In einem Interview mit der Neuen Berliner Redaktionsgesellschaft sowie der Stuttgarter Zeitung und den Stuttgarter Nachrichten äußerte er Besorgnis über das wachsende Unwissen unter jungen Menschen in Deutschland über den Holocaust. Scholz betonte, dass es alarmierend sei, wie viele junge Menschen kaum noch Wissen über die Gräueltaten des Nationalsozialismus haben, und bezeichnete dies als "Mahnung" und "Auftrag", dagegen vorzugehen.

Erschütternde Umfrage sollte uns wachrütteln 

Eine Umfrage der Jewish Claims Conference förderte zu Tage, dass 40 Prozent der 18- bis 29-Jährigen in Deutschland nicht wussten, dass etwa sechs Millionen Jüdinnen und Juden im Nationalsozialismus ermordet wurden. 15 Prozent aller Befragten Bürger:innen schätzten die Zahl auf weniger als zwei Millionen, und zwei Prozent glaubten sogar, der Holocaust habe nie stattgefunden. 

Der Begriff "Holocaust" bezeichnet die systematische Ermordung von circa sechs Millionen Jüdinnen und Juden durch Nationalsozialistinnen und Nationalsozialisten zwischen 1933 und 1945. Das Wort stammt aus dem Griechischen und bedeutet "Brandopfer". In der Antike bezog es sich auf religiöse Riten, in denen ein Opfertier ganz verbrannt wurde. Auch das Wort "Shoah", Hebräisch für Katastrophe, wird verwendet um den Völkermord zu benennen. 

"Es muss uns bedrücken, wie viele junge Menschen in Deutschland kaum noch etwas über den Holocaust wissen", sagte Scholz. Der Kanzler sieht einen "Auftrag an uns alle, daran etwas zu ändern". 

internationaler Gedenktages für die Opfer des Holocaust am 27. Januar
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internationaler Gedenktages für die Opfer des Holocaust am 27. Januar

Holocaust ist Teil der deutschen Identität

In seinem Interview hob Scholz die Dringlichkeit hervor, junge Menschen weiterhin mit Zeitzeugen des Holocausts in Kontakt zu bringen, da die Zahl der Überlebenden stetig sinkt - und, dass alles getan werden müsse, um die Erinnerung wachzuhalten, auch wenn in Zukunft keine Zeitzeugen mehr leben.

Olaf Scholz ist der Meinung, dass das Wissen um den Holocaust als Teil der deutschen Identität gepflegt werden muss, um die Vergangenheit nicht in Vergessenheit geraten zu lassen.

Gerade mit Hinblick auf die anstehenden Bundestagswahlen und den spürbaren Rechtsruck in ganz Europa sind der Holocaust und der Nationalsozialismus Themen, die niemals in Vergessenheit geraten dürfen. 

Zum Anlass des Jahrestages reisen Scholz und andere führende Politiker nach Polen, um an den Gedenkveranstaltungen zur Befreiung von Auschwitz teilzunehmen.

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