Fahren unsere Busse bald alle ohne Fahrer?

2026, spätestens 2027 könnten die ersten autonomen Shuttle-Busse Fahrgäste befördern. Ab 2030 sollen sie dann zum Alltag gehören. Hamburg hat dabei sehr gute Chancen, als erste europäische Stadt die Genehmigung für diese Technologie zu erhalten. Bis 2030 könnten dann sogar bis zu 10.000 dieser smarten Busse auf deutschen Straßen unterwegs sein, meint Richard Damm, Präsident des Kraftfahrtbundesamtes. 

Mit dem Forschungsprojekt HEAT hat Hamburg bereits von 2019 bis 2021 gezeigt, wie autonomes Fahren funktioniert. Im Villenviertel von Bergedorf hat der autonome Shuttle-Kleinbus "emoin" seit September 2021 seinen regulären Dienst aufgenommen. Noch sitzt ein:e Busfahrer:in zur Sicherheit mit an Bord, aber das große Ziel ist es, den Bus autonom fahren zu lassen. Mit dieser ersten Teststrecke hat Hamburg bewiesen, dass es zu recht Pionierstadt für autonomes Fahren im Nahverkehr ist,. Nun könnte die Stadt die nächste Stufe erreichen - und ganz Europa zeigen, wie Zukunft aussieht.

Richard Damm, Präsident des Kraftfahrtbundesamts, erklärt gegenüber der Neuen Osnabrücker Zeitung, warum autonome Fahrzeuge die Zukunft sind:

• Flexibilität pur: In Stoßzeiten fahren die Busse in Konvois, um die hohe Nachfrage zu decken
• Echtzeit Reaktion: Zu ruhigeren Zeiten - etwa nachts oder während Schul- und Arbeitszeiten - würden sich die überzähligen Busse selbstständig "einparken", sodass nur noch ein Fahrzeug im Einsatz bleibt.
  Diese Technologie ist möglich, weil autonome Busse dank digitaler Steuerung und Vernetzung dynamisch auf die aktuellen Bedürfnisse reagieren können
• Kosteneffizienz: Die Anschaffung ist zwar teuer, jedoch seien die langfristigen Einsparungen durch weniger Betriebskosten und bessere Nutzung enorm

Laut Damm wird sich der autonome Trend nicht auf den öffentlichen Nahverkehr beschränken. In fünf bis zehn Jahren könnten auch Lkw ohne Fahrer breit eingesetzt werden. Gerade für den Güterverkehr auf langen Strecken sei das ein echter Gamechanger​.