Depressionen: Studie untersucht Wirkung von Videospielen
"Super Mario Odyssey" ist kein Wundermittel gegen Depressionen. Dennoch wirft die Studie wichtige Fragen zur möglichen therapeutischen Wirkung von Videospielen auf.
"Super Mario Odyssey" ist kein Wundermittel gegen Depressionen. Dennoch wirft die Studie wichtige Fragen zur möglichen therapeutischen Wirkung von Videospielen auf.
Bereits im August 2023 veröffentlichten der Neuropsychologe und Moritz Bergmann seine Mitautoren am Universitätsklinikum Bonn eine Studie mit dem Titel "Effekte einer Videospiel-Intervention auf Symptome, Trainingsmotivation und visuell-räumliches Gedächtnis bei Depressionen". Inhalt der Untersuchung war, herauszufinden, ob das Spielen von 3D-Videospielen positive Effekte auf depressive Symptome, die Motivation zum Training und die visuell-räumliche Gedächtnisleistung bei Betroffenen haben könnte. Daraufhin machten Schlagzeilen die Runde, die behaupteten, dass das Videospiel "Super Mario Odyssey" Depressionen heilen könne.
Wir wollen dem Gerücht, "Super Mario" könne Depressionen heilen, einmal genauer auf den Grund gehen und sehen uns die Studie an. Eines ist gleich klar: Solche Überschriften klingen zwar spannend, sind aber irreführend. "Super Mario Odyssey" ist kein Wundermittel gegen Depressionen. Dennoch ist die Studie interessant und wirft wichtige Fragen zur möglichen therapeutischen Wirkung von Videospielen auf.
Laut "The Medicine Maker" stieg die Zahl der Depressionen bereits vor der Pandemie in vielen Ländern. Antidepressiva sind zwar weit verbreitet, aber keine Heilung und ihre Wirksamkeit wird zunehmend infrage gestellt, insbesondere bei leichten Depressionen. Wenn ein so harmloses Mittel wie ein Videospiel therapeutische Wirkung haben könnte, lohnt es sich, das genauer zu untersuchen.
Die Studie im Detail
Die Neuropsychologen der Universität Bonn untersuchten 46 Personen mit schwerer Depression (Major Depressive Disorder, MDD). Diese wurden in drei Gruppen aufgeteilt:
Teilnehmer, die bereits häufig Videospiele spielten oder "Super Mario Odyssey" bereits kannten, wurden von der Studie ausgeschlossen.
Ergebnisse der Studie
Die Ergebnisse zeigten, dass die 3D-Videospiel-Gruppe besonders gut abschnitt. Nur in dieser Gruppe nahm die Anzahl der Teilnehmer mit klinisch relevanten depressiven Symptomen signifikant ab (von 100 Prozent zu Beginn der Studie auf 57 Prozent am Ende).
Die Studie deutet darauf hin, dass das Spielen von 3D-Videospielen positive Effekte auf das subjektive Wohlbefinden und die Motivation bei Menschen mit Depressionen haben kann. Obwohl die Verbesserungen in der Gedächtnisleistung begrenzt waren, zeigt die Studie, dass Videospiele ein potenziell nützliches Mittel zur Unterstützung der Behandlung von Depressionen sein könnten.