Ticketpreise explodieren auf Weiterverkaufsplattformen wie viagogo. Das will die britische Regierung künftig eindämmen
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Ticketpreise explodieren auf Weiterverkaufsplattformen wie viagogo. Das will die britische Regierung künftig eindämmen
Keine unverschämten Preise mehr

Britische Regierung plant Maßnahmen gegen Ticket-Wucher

Künftig soll der Preis für Ticket-Weiterverkäufe gedeckelt werden. Ziel ist es, Fans vor überteuerten Angeboten zu schützen

Ministerin beschreibt Maßnahmen als "Ende des 'Leidens' von Fans"

Am 30. August 2024 wurden auf der Wiederverkaufsplattform "Viagogo" Tickets für die Reunion-Tour der legendären Brit-Rock-Band Oasis angeboten - für über 3.000 Pfund pro Karte. Die Band aus Manchester, angeführt von den Brüdern Noel und Liam Gallagher, hatte nach 15 Jahren ihre Rückkehr auf die Bühne angekündigt - der Ansturm auf die Karten war enorm und das exorbitante Preisniveau, das auf Weiterverkaufsplattformen herrscht, zeigt, wie stark Fans durch das aktuelle System benachteiligt werden. 

In einem Schritt, der von Vertretern der Musikindustrie begrüßt wurde, hat die britische Ministerin für Kultur Lisa Nandy, jetzt eine Maßnahme zur Eindämmung überhöhter Ticketpreise für Konzerte und andere Live-Veranstaltungen gestartet, die sie als Ende des "Leidens" von Fans bezeichnet, die von Wiederverkäufern ausgebeutet werden. 

ticketpreise bei viagogo
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ticketpreise bei viagogo

Regierung plant Ticket-Touting entgegenzutreten

Konkret sollen die Preise für weiterverkaufte Tickets auf maximal 30% über dem Originalpreis begrenzt werden, um den sogenannten Ticket-Touting entgegenzuwirken. Dabei kauft jemand mehrere Eintrittskarten für begehrte Veranstaltungen - wie etwa ein Konzert von Taylor Swift oder Adele - nur, um sie im Anschluss für ein Vielfaches weiterzuverkaufen und astronomische Gewinne einzufahren. Am Beispiel Adele waren es sogar bis zu 50.000€, die Touting-Verkäufer für Tickets der Sängerin aufriefen. 

Die britische Regierung wird zudem die dynamische Preisgestaltung unter die Lupe nehmen -ein umstrittenes Modell, das auch von Oasis für ihre Reunion-Tour verwendet wurde. Bei dieser Methode wurden Fans, die in der Online-Warteschlange bei Verkaufsplattformen wie "ticketmaster" standen, mit deutlich höheren Preisen konfrontiert als ursprünglich angekündigt. Zudem hatten sie nur wenig Zeit, um sich zu entscheiden, ob sie die Tickets zu diesen erhöhten Preisen kaufen wollten oder potenziell leer ausgehen würden.