Aldi: Erst zahlen, dann einkaufen!

Aldi hat in seinem kassenlosen Shop & Go-Store im britischen Greenwich eine neue Regel eingeführt: Noch bevor Kund:innen den Supermarkt betreten können, wird ihnen automatisch eine Kaution abgebucht. Die Summe in Höhe von 10 Pfund (ca. 12€) wird mit dem Einkauf verrechnet - wer jedoch weniger ausgibt oder gar nichts kauft, muss oft mehrere Tage auf seine Rückerstattung warten.

Der Shop & Go-Store in Greenwich, der seit 2022 besteht, ist Aldis einziger kassenloser Markt. Dort erfassen KI-gestützte Kameras automatisch, welche Produkte Kunden aus den Regalen nehmen. Bezahlt wird mit der - am Eingang - hinterlegten Bezahloption des Kunden, ohne dass dieser an eine Kasse gehen muss - ähnlich wie in Amazons Just Walk Out-Stores.

Kritik an mehrfach Abbuchungen

Die Zahlung erfolgt entweder direkt über einen vor Ort generierten QR-Code, der auf die "Aldi Shop & Go-App" führt oder durch das Scannen einer Kreditkarte. In beiden Fällen wird der Betrag sofort abgebucht. Kunden berichten allerdings, dass ihnen die 10-Pfund-Gebühr gleich mehrfach abgebucht wurde, wenn sie in der App versehentlich mehrmals auf den Button zur Code-Generierung gedrückt haben.

Aldi betont, dass es sich um ein Testprojekt handelt und das System ständig weiterentwickelt werde. In den meisten Fällen erfolge die Rückerstattung innerhalb von 48 Stunden, in Einzelfällen könne es jedoch bis zu einer Woche dauern.

In Zukunft lieber wieder mehr Selbstbedienungskassen 

Während Aldi früh auf kassenlose Supermärkte setzte, haben andere Händler ihre Pläne bereits gedrosselt: Amazon hatte ursprünglich 260 Just Walk Out-Stores in Großbritannien geplant, das Projekt aber zurückgefahren. Auch Tesco betreibt nur vier hybride GetGo-Stores.

Aldi-CEO Giles Hurley deutete bereits an, dass der Discounter künftig ebenfalls stärker auf klassische Selbstbedienungskassen setzen will, statt weitere Shop & Go-Filialen zu eröffnen.