Psychotherapie und Emotionen
Wincent Weiss hat Depressionen & macht Fans Hoffnungen
Der erfolgreiche Musiker sprach über seine Depressionen und gestand, dass er dank Psychotherapie das Licht am Ende des Tunnels sehen würde.
Musiker mit Depressionen
“Irgendwas gegen die Stille” nannte Wincent Weiss sein Debütalbum, welches in 2017 auf den Markt kam und im darauffolgenden Jahr mit einer Tournee supportet worden war. Doch gerade dann, als der Musiker auf der Erfolgswelle schwamm, schien er mental an einem der dunkelsten Orte in seinem Leben angekommen zu sein. Wincent wurde depressiv und erinnerte sich an die Zeit wie folgt:
“Als es bei mir akut wurde 2018/19, war ich 350 Tage im Jahr nicht zu Hause. An den Tagen ging es eigentlich. Die schlimmste Zeit war die, als ich alleine zu Hause war. Ich konnte mich nicht mehr regen. Ich lag nur in meinem Bett, habe nicht gegessen und nicht getrunken. Ich habe nur darauf gewartet, dass ich wieder arbeiten kann, damit ich nicht mit mir alleine zu Hause diese schreckliche Zeit überstehen muss.”
Kein Tabuthema mehr
In den darauffolgenden Jahren hat Wincent Weiss Hilfe von professionellen Therapeuten angenommen und an seiner mentalen Gesundheit gearbeitet. Er möchte ebenfalls mit gutem Beispiel vorangehen und sagte gegenüber BUNTE, dass die Zwangspause während der Corona-Pandemie notwendig war.
“Stille – da merkt man erstmal, wie einsam man ist. Wenn ich überall bin in den ganzen Städten, habe ich ja immer Menschen um mich herum. Und dann war ich plötzlich alleine und man fragt sich: Wer sind eigentlich meine Freunde? Habe ich überhaupt noch Freunde? Ich war dann auf einmal einsam und dann sind die ganzen Ängste entstanden. Irgendwann stand ich alleine vor dem Spiegel und hatte Angst, dass das so bleibt. Ich habe Awards und Preise bekommen, aber ich habe das alles nicht mehr gefühlt. Da hatte ich einfach keinen Bock mehr drauf!”
In 2024 sagte Wincent Weiss in Bezug auf seine Depressionen gegenüber RTL: “Ich bin halt ich und ich möchte alles, was ich mache, was mich bewegt, nach außen widerspiegeln. Nur so bin ich erfolgreich geworden, dass ich authentisch bin. […] Warum redest du darüber? Das ist voll peinlich für die Familie. […] Ich finde es sehr schade, dass es immer so ein Tabuthema war. Sogar bei meinen Großeltern. Es muss Menschen geben, die öffentlich darüber reden, damit es kein Tabuthema mehr ist.”
Seinen Fans, so fügte Wincent hinzu, möchte er ebenfalls Hoffnungen machen und hofft darauf, dass sie sich ihren Ängsten stellen und professionelle Hilfe in Anspruch nehmen.
Hinweis der Redaktion
Solltest Du selbst das Gefühl haben, dass Du Hilfe benötigst, kontaktiere bitte umgehend die Telefonseelsorge. Unter der kostenlosen Rufnummer 0800-1110111 oder 0800-1110222 erhältst Du Hilfe von Beratern, die Dir Auswege aus schwierigen Situationen aufzeigen können. Weitere Hilfsangebote gibt es bei der Deutschen Gesellschaft für Suizidprävention.
