Nachdem “Sam & Cat”-Darstellerin Jennette McCurdy gegen den ehemaligen Nickelodeon-Produzenten Dan Schneider erhoben hatte, brach Ariana Grande ebenfalls ihr Schweigen.
Jennette McCurdy hat in 2022 ihr Buch “I’m Glad My Mom Died: Meine Befreiung aus einer toxischen Mutter-Tochter-Beziehung” auf den Markt gebracht und diverse Geheimnisse enthüllt. Demnach wurde die “iCarly” und “Sam & Cat”-Darstellerin nicht nur von ihrer Mutter “beherrscht, emotional erpresst und psychisch wie körperlich missbraucht”, sondern auch am Set der Nickelodeon-Serien “gedemütigt und wurde Produzenten ausgesetzt, die ihre Macht missbrauchten”. Dan Schneider, Macher der beiden Hit-Shows, nannte McCurdy nicht beim Namen. Doch Jennette war nicht der einzige Kinderstar, der am Set von Nickelodeon missbraucht worden sein soll:
Kollege Drake Bell, welcher die Hauptrolle in der TV-Serie “Drake & Josh” spielte, hat das Erlebte erst jetzt verarbeiten können und ging damit an die Presse. "Mein Leben ist seit meinem 15. Lebensjahr nicht mehr dasselbe. Ich denke jeden Tag an diese Verbrechen. Ich habe das Gefühl, dass ich mich ständig an einem dunklen Ort befinde. Manchmal wünschte ich, ich könnte verschwinden, um zu vergessen, was passiert ist”, soll Bell unter anderem laut AP gesagt haben.
Nickelodeon-Produzent Brian Peck wurde am Ende der Prozess gemacht, er wurde als Sexualstraftäter registriert und zu einer Haftstrafe von 16 Monaten verurteilt.
Während diverse andere Nickelodeon-Stars kein Wort über ihre Zeiten mit Dan Schneider am Set verloren und Anfragen der Doku-Reihe “Quiet on Set” abgelehnt haben, erklärten andere Darsteller:innen und Crewmitglieder, dass sie vom Produzenten "gequält und gedemütigt" worden waren. Schneider bestreitet die Anschuldigungen und klagt gerade wegen Rufschädigung. Doch nun meldete sich auch Ariana Grande zu Wort und brach erstmals ihr Schweigen. Die US-Sensation, welche Teil von “Victorious” war und mit ihrer eigenen Show “Sam & Cat” mit Jennette McCurdy Rekorde brechen konnte, nannte Schneider nicht beim Namen. Stattdessen sagte sie im “Podcrushed”-Podcast laut “Variety”, dass Kinder nicht sicher seien am Set. Sie sagte jedoch, es sei “niederschmetternd“, die Geschichten ehemaliger Kinderschauspieler:innen zu hören, und bezeichnet sie als “Überlebende“.
“Ich denke, dass die Sets sicherer gemacht werden müssen, wenn Kinder schauspielern sollen. Und ich denke, dass es Therapeuten geben sollte. Ich finde, Eltern sollten überall sein dürfen, wo sie wollen, und ich denke, nicht nur an den Kinder-Sets. Wenn jemand [schauspielern] oder Musik machen will, […] sollte im Vertrag etwas stehen, wie etwa, dass Therapie zweimal oder dreimal pro Woche oder so etwas vorgeschrieben ist. […] Das Ganze muss rundum viel sicherer gemacht werden und wie ich schon sagte, bin ich immer noch dabei, meine Beziehung zu [Nickelodeon und dem Business] in Echtzeit zu verarbeiten”, erklärte Grande.
Im weiteren Verlauf des Podcasts fügte Ariana Grande auch hinzu, dass einige Szenen gedreht worden waren, welche nicht hätten abgesegnet werden dürfen. “Es gab damals [sexuelle] Anspielungen … es war wie eine coole Differenzierung. Und ich weiß nicht, ich glaube, es ging einfach alles so schnell und wenn ich mir jetzt einige der Clips anschaue, denke ich mir: ‘Verdammt, wirklich? Oh Scheiße’ … und die Dinge, die nicht für das Netzwerk freigegeben waren, wurden auf unsere Website oder so geschmuggelt. […] Ja, ich schätze, ich bin darüber verärgert.”
