So hat Sido reagiert, als sein Sohn kiffen wollte

Sido hat mit “PAUL” eines der wichtigsten musikalischen Werke seiner Karriere präsentiert. Passend dazu hat er mit bigFM-Moderator Reece über seinen Absturz und seine mentalen Probleme gesprochen. “Ich war gezwungen, durch den Exzess, durch den Absturz und durch die Drogen, dass ich in die Klinik musste. Ich dachte, ich gehe in die Klinik und mache einen Entzug. Aber dass es dann halt noch weitergeht, das war mir nicht klar. Ich dachte: ‘Ich bin für zwei Wochen jetzt in der Klinik. Alles gut.’ Und dann saß ich fest. […] Auch die Therapeuten wussten noch gar nicht richtig, wo das Problem ist. Das ist halt passiert. In der Klinik haben sie gemerkt: Der Typ ist anders. […] Andere Patienten kamen zu mir und sagen: ‘Ich hab meiner Tochter erzählt, dass du hier bist. Ich brauche unbedingt ein Foto von dir’”, so Sido.

“Da ist das Problem. Wo bleibt Paul? Und dann ist mir klar geworden, nach so einem Konzert von 20.000 - 30.000 Leuten, alle schreien Zugabe, ich gehe nach hinten und habe ein schlechtes Gefühl. Fühle mich einfach nicht wohl. Ich fühle mich auf einmal so klein und wertlos. Und die Frage war: ‘Warum?’ Na klar, die Menschen auf der Bühne, die haben jetzt Sido gefeiert. Jetzt kommt Sido von der Bühne und ist wieder Paul. Und die Leute schreien nach Sido. Dieser Paul hier, für den interessiert sich kein Schwein. 30.000 Leute feiern uns. Aber für Paul interessiert sich hier gerade kein Schwein. Es hat mich so klein gemacht.”

Während Sido die Finger von allen harten Drogen lässt, hat er ein neues Unternehmen gegründet und in Zusammenarbeit mit CNBS® wurde das unabhängige pharmazeutische Unternehmen KEjF. erschaffen.

“Man hat halt ein gefährliches Halbwissen, wenn man darüber diskutiert. […] Migräne und MS-, Krebs- und Tourette-Patienten werden schon damit behandelt. Es findet schon seinen Nutzen in der Medizin und alles, was da möglich ist und noch erforscht werden muss, da sind wir am Ball. […] Jeder hat eine Meinung zu Cannabis, aber nur wenige sprechen sie aus. Ich möchte dieses Schweigen brechen“, so der Deutsch-Rapper. “Wir wollen mit KEjF. etwas bewegen. Wir wollen aufklären. Und das geht am besten, wenn wir die Menschen dort abholen, wo sie stehen - mit ihren Erfahrungen, Ängsten, aber auch Vorurteilen.“

Via Instagram fragte Sido im Juli 2023 seine Fans, mit welchem Promi oder Politiker er sich für den ersten KEjF. Talk treffen und über die Legalisierungsplänen der aktuellen Regierung sprechen solle. Und aus allen Vorschlägen hat sich der Sprechgesangskünstler einen ausgesucht: Karl Lauterbach, Gesundheitsökonom und SPD-Politiker, soll als erster Gast mit am Start sein. Doch eine Zusage von dem amtierenden Bundesminister für Gesundheit blieb bislang noch aus …

Während sich Sido auf den ersten KEjF. Talk vorbereitet, plauderte er mit dem Stern über seine eigenen Erfahrungen mit Gras und sagte, dass er den Konsum in der Gegenwart seiner Kinder “stark reduziert”, jedoch nie verheimlicht hätte.

“Meine Kinder haben mich beim Kiffen gesehen, aber die Jüngeren wussten lange nicht, dass das keine Zigaretten sind, wie bei anderen Vätern. Cool fanden sie es trotzdem nicht. Sie wollen nicht, dass ich rauche, egal was”, so der Rapper.

Dem Ältesten von vier Kindern versuchte Sido erst das Kiffen auszureden und soll seine zurechtgelegte Predigt schließlich eingestampft haben. Stattdessen sagte er zu dem Gespräch mit seinem bereits 23 Jahre alten Sohn, welcher ab und zu mal am Schlagzeug bei seinen Shows sitzt: ”Wenigstens weiß ich, worüber ich rede. Von meinen Erfahrungen kann er mehr lernen als von jemandem, der noch nie gekifft hat.”

Für Sido ist sein Unternehmen KEjF. im Übrigen ein Herzensprojekt. Er sagte abschließend: “Mir ist es auch wirklich wichtig zu zeigen, dass Cannabis mehr kann, als nur high zu machen. Ich habe einen guten Freund, der Tourette hat. Mit medizinischem Cannabis kann er seine Tics besser kontrollieren. Es gibt mittlerweile Studien zu einigen Krankheitsbildern, bei denen eine Behandlung mit Cannabis sinnvoll sein kann.”