Selena Gomez: Depressionen und bipolare Störung

Selena Gomez war noch ein Kleinkind, als sie erstmals vor der Kamera stand. In den darauffolgenden Jahren mutierte sie zu Disneys Liebling, konnte eine TV-Show ihr Eigen nennen und sich ebenfalls als Musikerin einen Namen machen. Doch das Leben konnte die US-Amerikanerin nicht immer genießen und musste sich an Regeln halten, welche ihr am Ende einen Nervenzusammenbruch bescherten.

“Jahrelang hab ich auf mein Gewicht geachtet und konnte nicht das essen, was ich wollte. Ich habe mich an meinen Diätplan gehalten, Sport gemacht und wirklich an meinem Aussehen gearbeitet. Es ist halt nicht immer leicht, wenn man vor den Bildschirmen und Kameras dieser Welt aufwächst”, erklärte Selena Gomez bereits im Jahr 2015 gegenüber dem Team von “E! Online”. “Als ich im Urlaub war und mit meinen Freunden am Strand, wurde ich natürlich fotografiert und direkt bekam ich überall fiese Nachrichten. Es hieß nicht einfach nur: ‘Sie ist fett’, Leute schrieben Sachen wie: ‘Sie ist einfach nur durch. Selena hat den Absprung nicht mehr geschafft.’ Es war das erste Mal, dass man mir gesagt hatte, dass ich fett war. Vielleicht war das Ober- oder Unterteil, welches ich anhatte, einfach zu klein, doch das wollte niemand sehen”, fügte die Musikerin hinzu und erklärte abschließend: “Damals habe ich viel geweint wegen solchen Meinungen. Heute lassen sie mich fast schon kalt.”

Nachdem Gomez endlich ihr Leben leben konnte und von Hatern als “fett” abgestempelt worden war, machte sie einen Schlussstrich: Sie verkaufte ihr Anwesen in Los Angeles, zog nach Orange County und löschte alle sozialen Medien von ihrem Smartphone. “Es war die beste Entscheidung, die ich je für meine psychische Gesundheit getroffen habe. Ich habe ein System kreiert, wo ich meine Passwörter nicht habe. Und der unnötige Hass und die Vergleiche verschwanden, sobald ich mein Handy aus der Hand legte. Ich lege seither eine viel bessere Beziehung zu mir selbst“, so Sel im Interview mit der “InStyle” im Februar 2022.

Passend zu dem Neuanfang startete Selena Gomez ebenfalls eine Therapie, bevor ihr eine bipolare Störung diagnostiziert worden war. “Letztes Jahr litt ich mental und emotional. […] Ich war nicht in der Lage, ein Lächeln aufzusetzen oder die Dinge normal aussehen zu lassen. Es fühlte sich an, als ob all mein Schmerz und meine Angst mich auf einmal überfluteten und es war einer der gruseligsten Momente meines Lebens. In dem Moment, als ich diese Informationen übermittelt bekam, habe ich mich zu gleichen Teilen verängstigt und erleichtert gefühlt. Ich hatte so viele Jahre unter Depressionen und Angstzuständen gelitten”, erklärte Gomez im Gespräch im “Bright Mindset”-Format von Miley Cyrus.

In 2023 möchte sich die “Love You Like a Love Song”-Interpretin ein weiteres Mal für alle Fans einsetzen, welche ebenfalls psychische Probleme haben und sprach über das “chemische Ungleichgewicht” in ihrem Körper. Auch thematisierte sie ihre Depressionen und gab allen Fans Mut, offen damit umzugehen.

“Ich bin einfach so daran gewöhnt, mich selbst zu zensieren, dass ich (a) es endlich loslassen wollte und (b) nicht mehr auf Leute hören wollte, die sagen, dass ich nicht darüber sprechen sollte. […] Vielleicht war es seltsam und unangenehm für andere Menschen und natürlich war ich besorgt, aber ich denke, es erlaubte mir schließlich, offen über alles zu sein.“

Gegenüber Vanity Fair fügte Selena Gomez hinzu: “Ich war nicht wirklich traurig - Ich habe tatsächlich Dinge, die chemisch unausgewogen in meinem Gehirn sind, und ich muss verstehen, was das ist, mich darum kümmern und es versorgen. Ich schäme mich nicht dafür. Ich fühle mich niemals, nicht einmal für fünf Sekunden, als wäre ich verrückt. Mit meinen Gedanken neige ich zum Grübeln, aber es liegt an mir, stolz darauf zu sein, wer ich bin und auf mich selbst aufzupassen.”

Sel sagte abschließend, dass sie zu Disney-Zeiten immer ein gutes Vorbild sein sollte und keine Schimpfwörter oder Redewendungen benutzen durfte. Heute möchte sie offen und ehrlich zu ihren Fans sein und nicht nur von schönen Dingen erzählen, sondern auch die Schattenseiten thematisieren.