Imagine Dragons' Dan Reynolds: Missionar & Mormonenkirche

Obwohl die Jungs von Imagine Dragons einen Hit nach dem anderen veröffentlichen können, musste Dan Reynolds im Privaten einige Niederlagen verkraften. Der Frontmann der erfolgreichen “Radioactive”-Gruppe ließ sich nach elf Ehejahren von Aja Volkman scheiden und zieht seither die vier gemeinsamen Kinder groß. Ebenfalls sprach er erstmals über sein Leben mit der unheilbaren Krankheit Morbus Bechterew.  

“Im letzten Jahrzehnt habe ich hart daran gearbeitet, einen Weg des Lebens zu finden, der mir hilft, dieses exakt so zu leben, wie ich es möchte - [Ich möchte] gesund, stark und schmerzfrei [sein]”, erklärte Reynolds in einer neuen Kampagne und hofft, anderen Betroffenen Mut machen zu können. Über seine Krankheit, in Fachkreisen auch ankylosierende Spondylitis (AS) genannt, sprach er wie folgt: “Vor vielen Jahren wurde sie bei mir diagnostiziert, der Prozess bis dahin war unglaublich schwierig, weil es sich um eine versteckte Krankheit handelt und viele Personen kennen sich mit dieser eben nicht aus. Es ist kein Mainstream. Ich hüpfte über ein Jahr lang von Arzt zu Arzt und hatte große Schmerzen. Für mich gibt es wirklich nur drei Dinge, die helfen und das ist die Balance zwischen Ernährung, Bewegung und einem Therapieplan. Es gibt Nahrungsmittel, die man aus seinem Alltag entfernen muss, Dinge, die man hinzufügt und benötigt, Nährstoffe, Vitamine, Bewegung - manche Leute machen Yoga. Sobald ich meine Gelenke bewegen muss, schmerzen sie, also mache ich viel Gelenkbewegung und dann auch einen Behandlungsplan ... Die Krankheit ist für jeden individuell”, sagte der “Radioactive”-Interpret gegenüber “US Weekly”. 

“Millionen von Menschen haben diese Krankheit und wissen es nicht einmal. Man muss keine Jahre damit verschwenden, sich an den Schmerz zu gewöhnen. Ich hoffe, ich kann der Menschheit Morbus Bechterew näher bringen und es zu einer Art Mainstream machen.”

Während Dan Reynolds die Krankheit so gut es geht im Griff hat, seine Scheidung verarbeiten musste, und Gefallen an Minka Kelly fand, konnte er mit seinen Jungs von Imagine Dragons ebenfalls ein weiteres Album kreieren. Der Frontmann sagte zum Entstehungsprozess des Werkes "Loom" gegenüber seinem Label Universal Music: “Die Arbeit an diesem Album war eine Achterbahnfahrt – so wie es immer ist. An manchen Tagen kamen die Songs aus einem Ort der Traurigkeit und des Herzschmerzes, an anderen aus Freude und Jubel. Einsamkeit. Suche. Wunsch. Wut. Liebe. […] Das Schöne am Songwriting ist, dass es immer einfach mein Tagebuch war. Es hat Jahrzehntelang meine Reise durch dieses seltsame Leben dokumentiert. Und ich hatte das Glück, es mit meinen besten Freunden in einer Band zu schreiben und euch daran teilhaben zu lassen.”

Das Album “Loom” landete eine Woche nach dem Release auf Platz zwei der deutschen Charts, die Singleauskopplung “Wake Up” kannst Du Dir hier reinziehen: 

Passend zum Release von “Loom” gab Dan Reynolds diverse Interviews und versuchte nicht nur seine Musik zu promoten, sondern auch über seine Kindheit zu sprechen. Der US-Sänger wuchs in einer Mormonenkirche auf und war zwei Jahre lang als Missionar in Omaha, Nebraska beschäftigt. Gegenüber People nannte er die Glaubensgemeinschaft “schädlich” und fügte hinzu: 

“Es gibt offensichtlich Teile der mormonischen Religion, von denen ich überzeugt bin, dass sie schädlich sind - besonders für unsere schwule Jugend. Manchmal fühle ich mich ziemlich isoliert von meiner Familie, aber ich liebe sie auch und bin ihnen nahe und sehe sie, und es gibt keine Feindseligkeit. Ich bin auf einem anderen Weg. Ich muss mich selbst genug lieben, um meiner Wahrheit folgen zu können.”

Reynolds sagte ebenfalls, dass er in seinen 20er und frühen 30er Jahren “wirklich wütend“ auf die Religion gewesen sei, weil er das Gefühl hatte, “betrogen“ worden zu sein. Mittlerweile, so fügte der Superstar hinzu, habe er sich damit abgefunden, seine Kindheit verarbeitet und folgendes für sich und seine eigenen Kinder realisiert: “Mein größtes tägliches Ziel ist es, dass ich meine Kinder nicht manipuliere. Ich möchte ihnen wirklich nicht sagen, welchen spirituellen Weg sie einschlagen sollen. Ich teile ihnen meine Gedanken mit und versuche natürlich, sie zu beschützen und für sie zu sorgen, während ich gleichzeitig sicherstelle, dass sie die Freiheit und Entscheidungsfreiheit haben, zu wählen, was sie wollen.“

Zwischen Dan Reynolds und seiner Ex-Ehefrau Aja herrscht im Übrigen kein böses Blut. Stattdessen verbringen die beiden viel Zeit mit den vier gemeinsamen Kindern und ziehen beim Thema Erziehung an einem Strang.