Ed Sheeran: "Es gibt keine magische Pille gegen Depression"
Ed Sheeran spricht im TIME-Interview über seine Depressionen und erklärt, warum es "keine magische Pille" gegen Trauer und mentale Gesundheit gibt.
Ed Sheeran spricht im TIME-Interview über seine Depressionen und erklärt, warum es "keine magische Pille" gegen Trauer und mentale Gesundheit gibt.
Ed Sheeran hat in der Vergangenheit nur selten über persönliche Probleme gesprochen. Seinen Fans erklärte der britische Superstar dennoch, dass er mit einigen Schicksalsschlägen zu kämpfen hatte und eine besonders schwierige Zeit im Jahr 2022 durchmachen musste. Erst war sein bester Freund Jamal Edwards verstorben, welchen viele als britischen Rapper und Unternehmer kannten. Das Allroundtalent wurde nur 31 Jahre alt und brachte Ed Sheeran dazu erneut einen Therapeuten in Anspruch zu nehmen. “Trauer ist eine sehr einsame Erfahrung. Man denkt, dass man der einzige ist, der sie durchmacht, aber offensichtlich verstehen viele Leute die Dinge”, sagte Ed Sheeran in der “The Jonathan Ross Show“ die am Samstag, den 01. April 2023 ausgestrahlt werden soll.
“Ich hatte das Gefühl, dass nach Jamals Tod viele öffentlich getrauert haben, doch nach einer Woche war es dann irgendwie vorbei und man sollte wieder zum normalen Leben zurückkehren. Trauer ist etwas, mit dem man leben muss ... es muss etwas sein, das du in gewisser Weise annimmst. Ich habe wunderbare Erinnerungen an ihn, die mich glücklich, aber gleichzeitig auch traurig machen”, sagte Sheeran.
“Jede Menge Dinge passierten. Meine Frau hatte eine gesundheitliche Komplikation, dann starb Jamal und ich wurde in einen Gerichtsprozess verwickelt. Und dann ist ein weiterer Freund verstorben, während ich vor Gericht stand. […] Ich habe das Gefühl, dass eine Therapie in Amerika viel häufiger akzeptiert wird, während hier [in England] niemand wirklich darüber spricht. Ich habe mich geschämt, wenn ich auch nur daran gedacht habe, zur Therapie zu gehen.”
Und als wäre all das nicht genug, verpasste der britische Star aufgrund seines Gerichtsverfahrens in New York City auch noch die Beerdigung seiner Großmutter …
Drei Jahre sind seither vergangen, und Ed Sheeran musste selbst begreifen, dass es keinen schnellen Ausweg aus der Depression gibt. Statt auf irgendwelche Pillen zurückzugreifen, musste er lernen, seine Gedanken und Worte unter Kontrolle zu bringen. Im Gespräch mit dem “TIME”-Magazin für die jährliche “TIME 100”-Liste sagte der zweifache Vater:
“Eine Sache, die ich über Depressionen gelernt habe, ist, dass man keine magische Pille nimmt und sie plötzlich verschwunden ist. Aber man kann Phasen im Leben haben, in denen es einem besser geht, und Phasen, in denen es einem nicht so gut geht. Es wird von Jahr zu Jahr weniger schmerzhaft, aber man sollte sich immer erlauben, Trauer zu empfinden. Man sollte sie nicht in eine Schachtel stecken und wegschließen.”
Für Sheeran ist es im Übrigen ebenfalls wichtig, dass er “nach vorne und nicht zurück” schaut. Und genau aus diesem Grund verzichtet der Musiker noch immer auf ein Smartphone. Statt rund um die Uhr für jeden erreichbar zu sein, möchte er mit seiner Frau Cherry und den beiden Töchtern Lyra und Jupiter das Leben im britischen Ipswich genießen - und sich nicht von negativen Gedanken das Leben versauen lassen.