45k für Milliarde Streams? Spotify kontert Snoop Dogg
Laut Snoop Dogg würde er nur 45.000 Dollar für eine Milliarde Streams auf Spotify verdienen. Der Streamingservice widersprach dem Rapper und fragt sich, wo das Geld gelandet sei ...
Laut Snoop Dogg würde er nur 45.000 Dollar für eine Milliarde Streams auf Spotify verdienen. Der Streamingservice widersprach dem Rapper und fragt sich, wo das Geld gelandet sei ...
Calvin Cordozar Broadus Jr., besser bekannt unter dem Alter Ego Snoop Dogg, ist einer der erfolgreichsten Rapper der USA. Wer wurde Anfang der 1990er Jahre von Dr. Dre entdeckt, wurde bei Death Row Records unter Vertrag gesetzt und soll in seiner Karriere über 150 Millionen US-Dollar erwirtschaftet haben. Im Februar 2022 erfüllte sich der Sprechgesangskünstler schließlich seinen Lebenstraum und sagte: “Es fühlt sich gut an, das Label zu besitzen, zu dem ich zu Beginn meiner Karriere gehörte.”
Snoop Dogg ist seither der stolze Besitzer von Death Row Records und kaufte der MNRK Music Group, die von einem zum Finanzinvestmentunternehmen Blackwell gehörenden Private Equity Fonds kontrolliert wird, das Label ab.
Kurz darauf räumte Snoop Dogg den Laden auf und entfernte all seine Musik von Streaming-Portalen wie Spotify, Apple Music, Deezer und Co. Dazu sagte der US-Rapper im “Drink Champs”-Podcast: “Das Erste, was ich getan habe, war, all die Musik von diesen Plattformen zu nehmen, die den Leuten traditionell bekannt sind, weil diese Plattformen nicht bezahlen. Diese Plattformen bekommen Millionen von unseren Streams und niemand außer den Plattenfirmen verdient damit Geld. […] Niemand kann dir sagen, wie viel du mit einem Stream verdienst. Einen Bruchteil eines Pennys … Ein Drittel eines Pennys. Man kreiert also 100 Millionen Streams und verdienen keine Million Dollar. Was zum Teufel ist das? Dennoch willst du, dass ich dir weiterhin meine Musik gebe. Jemand verdient das Geld und das bin nicht ich. Und ich kann es mir nicht leisten, das weiter zu tun.”
Am Ende einigte sich Snoop Dogg mit den Portalen und gab ihnen die Erlaubnis, seine Tracks erneut zum Streamen bereitzustellen.
Spotify hat mittlerweile Wind von den negativen Schlagzeilen bekommen und bestritt schnell Snoops Behauptung bezüglich der 45.000-Dollar-Auszahlung.
“45.000 Dollar für eine Milliarde Streams? Es ist detailliert dokumentiert, dass eine Milliarde Spotify-Streams den Rechteinhabern Millionen von Dollar einbringt. Es ist bedauerlich zu hören, dass Spotifys Zahlungen nicht bei Snoop angekommen sind. Millionen gehen an Rechteinhaber”, sagte ein Pressesprecher des schwedischen Unternehmens und fügte hinzu, dass der Rapper das große Geld liegen lassen würde.
Im Übrigen: Der Schlüsselbegriff lautet hier “Rechteinhaber“, womit meistens Plattenlabels, Verlage und Vertriebsunternehmen gemeint sind – und nicht unbedingt die Künstler selbst …
Da Snoop mittlerweile im Besitz von Death Row Records ist und seinen alten Katalog kontrolliert, ist er in einer besseren Position, mehr zu verdienen. “Snoop ist eine Legende und hoffentlich bekommt er jetzt, da er Death Row Records besitzt, mehr von diesem Geld.“
Um die Dinge ins rechte Licht zu rücken: Spotifys durchschnittliche Auszahlung pro Stream liegt zwischen 0,003 und 0,005 US-Dollar. Eine Milliarde Streams generiert für alle Rechteinhaber demnach einen Gesamtumsatz zwischen drei und fünf Millionen US-Dollar. Der ausgezahlte Anteil eines Künstlers hängt jedoch von seinem Plattenvertrag und seiner Lizenzstruktur ab:
Wenn ein Künstler bei einem Label unter Vertrag steht, erhält das Label den Großteil der Einnahmen und erwirtschaftet oft 80 Prozent oder mehr. Acts mit herkömmlichen Verträgen verdienen durchschnittlich zwischen 15 und 20 Prozent, was bedeutet, dass ihr Anteil von einer Milliarde Streams näher bei 600.000 bis eine Million US-Dollar liegen könnte – vor Abzügen und Steuern. Wenn mehrere Künstler, Produzenten oder Songwriter beteiligt sind, wird das Geld weiter aufgeteilt.
Dass Snoop Dogg nur 45.000 Dollar für die ganzen Aufrufe bekommen haben sollte, kann nicht genauer erklärt werden. Möglich wäre, dass die von ihm erwähnte Summe aus Veröffentlichungsgebühren stammte, die viel geringer sind als die Lizenzgebühren für Masteraufnahmen.