Für ihre Forschung hatten die Wissenschaftler Grasratten der afrikanischen Art Arvicanthis niloticus in zwei Gruppen aufgeteilt. Die einen wurden über vier Wochen in einem Käfig gehalten, welcher nur sehr schwach und mit einer Stärke von 50 Lux beleuchtet war. “Das entspricht einem dunklen Wintertag oder einer typischen Innenraumbeleuchtung”, sagte Solers Kollege Antonio Nunez. Gruppe zwei durfte in einem Käfig mit einem helleren Licht von 1000 Lux ihre Tage verbringen und musste am Ende zum selben Navigationstest antreten, bei welchem sich alle Nager die räumliche Position einer unter Wasser versteckten Plattform merken mussten. Doch welche der beiden Teams schnitt besser ab und hat sich der Lichtentzug auf die kognitiven Fähigkeiten ausgewirkt?
In den Endergebnissen wurde deutlich, dass all jene Tiere, welche einen Monat lang dem sogenannten Dämmerlicht ausgesetzt waren, schlechter abschnitten. Sie konnten sich weniger gut an die versteckte Plattform erinnern, ihr Gehirn veränderte sich drastisch. Bei einer genauen Untersuchung im Hippocampus fanden die Wissenschaftler deutlich weniger Proteine des Wachstumsfaktors BDNF vor, welches normalerweise die Förderung neuer Neuronen und Synapsen begünstigt und damit den Lernprozess vorantreibt. Der Mangel an Tageslicht schädigte ebenfalls die Dornfortsätze in der Wirbelsäule, welche die Kommunikation der Nervenzellen wurde beschädigte.
“Diese Veränderungen verringern grundlegende Fähigkeiten, für die der Hippocampus zuständig ist: allen voran die Lernkapazität und das Erinnerungsvermögen”, erklärte Soler gegenüber “asianage” und fügte hinzu: “In anderen Worten: Gedämmtes Licht fördert Dummköpfe.”