Springender Mann mit Cap im orangenen T-Shirt
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Symptome entscheidend

Darf man krank zur Arbeit gehen?

Viele Menschen schleppen sich krank zur Arbeit - Druck und zu erledigende Aufgaben sind der Grund. Doch inwieweit darf man überhaupt krank auf der Arbeit erscheinen und wann sollte man besser zum Arzt und das Bett hüten?

Präsentismus

Der 2017er Gesundheitsreport der Stada Arzneimittel AG hat ergeben, dass 66 Prozent der jungen Erwachsenen in Deutschland über eine problematische oder inadäquate Gesundheitskompetenz verfügen. Das heißt, sie können im Alltag keine angemessenen Entscheidungen über ihren Gesundheitszustand treffen und erscheinen deshalb auch krank zur Arbeit. Dieses Phänomen wird auch als Präsentismus bezeichnet. Dabei riskieren diese Menschen nicht nur, die Kollegen anzustecken, sondern auch, die Krankheit zu verschleppen und dauerhafte gesundheitliche Schäden davon zu tragen.

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Krankschreibung

Dabei ist die rechtliche Lage einer Krankschreibung ziemlich simpel. Im Interview mit der Allianz SE erklärt der Fachanwalt für Arbeitsrecht, Oliver Kieferle, dass diese kein Arbeitsverbot darstellt. Die vom Arzt ausgestellte "Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung" erfüllt genau zwei Funktionen. Zum einen fungiert sie als "Feststellung, dass jemand zum aktuellen Zeitpunkt nicht in der Lage ist, seine jeweilige Tätigkeit zu erledigen". Zum anderen ist sie eine "Prognose, wie lange dieser Zustand voraussichtlich andauert". Falls diese Vorhersage also nicht eintrifft und man sich früher wieder gesund und arbeitsfähig fühlt, kann man zur Arbeit erscheinen.

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Wann man lieber zu Hause bleibt

Der Arbeitgeber kann den Krankgeschriebenen aber dennoch nach Hause schicken, wenn "klar erkennbar ist", dass der vermeintlich Genesene seine vertraglich geschuldete Leistung nicht erbringen kann, erklärt Kieferle weiter. Deshalb sollte man sich - mit oder ohne Krankschreibung - gut überlegen, ob man die zu leistende Arbeit erledigen kann. Eine Studie des Technologieberatungsunternehmens "Booz Allen Hamilton" ergab nach Angaben der "FAZ", dass ein malader Mitarbeiter, der Zuhause bleibt, die Firma nur halb so viel kostet wie ein Kranker am Arbeitsplatz. Der Grund dafür ist neben der geringen Arbeitsqualität auch eine vermehrt auftretende Fehleranzahl, mögliche Unfälle oder das Anstecken anderer Mitarbeiter. Also: Bleibt lieber im Bett, wenn Euch eine Grippe plagt und kuriert Euch ordentlich aus.