Insekten dürfen jetzt auch in Deutschland gezüchtet und verspeist werden
Am 01. Januar 2018 wurde ein Gesetz verabschiedet, das es einem jeden Deutschen erlaubt, legal Insekten zu zückten, welche am Ende auf dem Teller landen dürfen.
Am 01. Januar 2018 wurde ein Gesetz verabschiedet, das es einem jeden Deutschen erlaubt, legal Insekten zu zückten, welche am Ende auf dem Teller landen dürfen.
Im August 2017 haben wir Euch bereits darüber berichtet, dass die Schweizer Supermarktkette Coop einen Mehlwurm-Burger ins Sortiment aufgenommen und in Zürich, Basel, Bern, Winterthur, Lugano, Lausanne und Genf verkauft hatte. Mehrere bigFM-Leser waren damals der Meinung, dass man sich den Bratling gerne mal gönnen könnte und waren sich sicher, dass die kulinarische Delikatesse “mit Sicherheit 100 mal gesünder sei, als Amoniak-Fettpaste-Burger” von Schnellrestaurants.
Doch würden sich alle die Befürworter tatsächlich Heuschrecken, Mehlwürmer, Grillen und Co. im Restaurant bestellen und anschließend verspeisen wollen? Schließlich wurde erst am 01. Januar 2018 ein europaweites Gesetz verabschiedet, welches die Zucht und den Verkauf von essbaren Insekten von nun an erlaubt. Damit will die Regierung vor allem sicherstellen, dass alle Hygienestandards eingehalten werden, bevor wir insektenhaltige Produkte aus Übersee bestellen und uns mit diesen eine Lebensmittelvergiftung zuziehen.
Obwohl die meisten Einwohner aus unserer Bundesrepublik nicht einmal auf die Idee kommen würden, das krabbelnde Getier in die Pfanne zu hauen, ist der Verzehr von Insekten für mehr als zwei Milliarden Menschen weltweit kein Tabuthema mehr. Laut dem “Bundeszentrum für Ernährung” gehören Mehlwürmer und Co. schon seit Jahrhunderten zum Grundnahrungsmittel und sind eine wichtige Proteinquelle für all diejenigen, welchen Fleisch verwehrt bleibt. Auch sind sie für die ärmere Bevölkerung ein echtes Highlight, da lediglich 1,5 Kilogramm pflanzliches Futtermittel benötigt wird, um ein Kilo Insektenproteine zu produzieren. Bei Hühnern und Schweinen liegt das Verhältnis bei circa 2,85 zu eins. Bei einer normalen Kuh muss mindestens zehn Kilogramm Futter vertilgen werden, damit das Tier ein Kilogramm Masse generieren kann. Auch brauchen diese eben genannten Lebewesen viel mehr Wasser und Platz als Insekten und produzieren ein Vielfaches an Treibhausgasen.
Professor Guido Ritter von der FH Münster bestätigte im Interview mit dem “wn” bereits im vergangenen Jahr, dass auch er in den Genuss von Insekten gekommen ist und beantwortete die Frage, wonach das krabbelnde Getier schmecken würde, wie folgt: “Würzig und nussig. Wenn sie angeröstet werden, entwickeln die Proteine, von denen es sehr viele in Insekten gibt, diesen Geschmack. Der ist bekannt von anderen Produkten, die angeschmort und -geröstet wurden. Das ist wie eine Brücke, die uns hilft, neue Erfahrungen einzusortieren.”