Die Masche des 24-Jährigen Hauptschulabbrechers klingt denkbar einfach und brachte ihm über drei Jahre hinweg Einnahmen in Höhe von 153.000 Euro ein - bezahlt aus der Staatskasse, von Steuergeldern. Der Wuppertaler, der selbst keinen Schulabschluss vorzuweisen hat gründete eine Nachhilfeschule - als Leiter der Bildungseinrichtung wollte er Kindern aus Hartz-IV-Familien vergünstigte Unterstützung bei der Aufarbeitung des Unterrichtsstoffs anbieten. Die Lernförderung für leistungsberechtigte Schüler seitens des Jobcenters ermöglichten es dem 24-Jährigen diese Masche jahrelang aufrechtzuerhalten. Binnen weniger Monate konnte der Angeklagte mit dem Fördergeld des Staates bereits weitere Filialen in Solingen und Wuppertal eröffnen.
Kaum Kontrollen des Jobcenters
Dabei hatte er den bedürftigen Kindern nie oder nur teilweise Nachhilfestunden angeboten, laut Angaben des "Solinger Tagblatt" jedoch etliche Stunden beim Jobcenter eingereicht und dafür kassiert. So soll er unter anderem für einzelne Schüler mehr als 100 gebuchte Nachhilfestunden eingereicht haben. Erhalten hatten die Kinder allerdings nur einen Bruchteil dieser. Kontrollen seitens des Jobcenters seien Recherchen der "Wuppertaler Rundschau" nach nur anfänglich durchgeführt worden. Während seiner Anhörung vor dem Wuppertaler Landgericht gestand der Mann, irgendwann die Kontrolle verloren zu haben und daraufhin gemerkt zu haben, dass er zu viel Geld vom Staat einnahm - das hielt ihn jedoch nicht davon ab, seine betrügerische Masche fortzuführen.