Verfolgt werden, der freie Fall, peinliche Momente: Das sagen Deine Träume aus
Traumanalytiker und Psychologen wissen, was die wirren Gedanken, die Dich nachts verfolgen, zu bedeuten haben.
Traumanalytiker und Psychologen wissen, was die wirren Gedanken, die Dich nachts verfolgen, zu bedeuten haben.
Jeder ist schon einmal verwirrt oder gar schweißgebadet aufgewacht, weil er einen sehr intensiven Traum erlebt hat. Dabei passiert dies augenscheinlich nicht jede Nacht - tut es doch, nur kann man sich nicht an jeden seiner Träume erinnern. Wer sich am morgen nicht daran erinnern kann, was sich nachts in seinen Gedanken abgespielt hat, kann sich eigentlich freuen - denn das ist ein Zeichen für einen tiefen und erholsamen Schlaf. Um die Bilder und Gedanken, die sich nachts einschleichen abspeichern zu können, muss das Gehirn eine kurze Zeit in einer Wachphase sein. Gegenüber der "Welt" schildert der renomierte Schlafforscher Jürgen Zulley, dass jeder Mensch "im Schlaf alle 90 Minuten in die REM-Phase" fällt. Als REM-Phase wird die Zeit benannt, in der die Augenlider im geschlossenen Zustand schnell zucken (Rapid Eye Movement). Bei Erwachsenen nimmt diese Phase bis zu 25 Prozent des gesamten Schlafes ein. Träume werden besonders in der REM-Phase, die zur Morgenstunde stattfindet, abgespeichert - wir erinnern uns.
Was ist ein Traum?
Doch manchmal will man dies gar nicht - zum Beispiel dann, wenn man von dem Tod eines lieben Menschen träumt. In der Traumdeutung wird davon ausgegangen, dass die Bildern und Handlungen des Geträumten eine bestimmte Bedeutung haben. Bei Sigmund Freud, auf dessen Forschungen die moderne Traumdeutung beruht, waren diese Interpretationen wichtiger Bestandteil seiner psychoanalytischen Therapie. Er bezeichnete dies als Traumanalyse. Auch der Psychologe Ian Wallace untersucht die Bedeutung einzelner Träume - seine Kenntnisse, die er über 30 Jahre lang sammelte, manifestierte er nun in seinem Blog.
Nackt zur Arbeit oder in die Schule gehen
Wer hatte diesen Alptraum noch nicht? In einer Wachphase würde doch kein Mensch ohne Kleidung aus dem Haus gehen, warum also träumen wir von so einer Möglichkeit? Die Gaderobe eines Menschen gibt diesem Sicherheit und setzt gleichzeitig ein Statement an sein Umfeld. Wird einem dieser Schutzpanzer im Traum genommen, bedeutet das, dass man sich in einer bestimmten Situation "verletzlich und ungeschützt" fühlt, erklärt Wallace.
Ian Wallace erklärt weiterhin, dass der freie Fall in die Tiefe ein Signal ist, dass man zu stark an einer Situation in seinem Leben festhält. Er rät, sich zu entspannen und loszulassen - dann würden auch irgendwann die schrecklichen Träume aufhören. Die Traumanalytikerin Lauri Loewenberg deutet den Alptraum ebenso als eine "rote Flagge des Unterbewusstseins". Der freie Fall soll aufzeigen, dass der Schlafende ein Problem hat, das unterbewusst fest verankert ist.
Fliegen ist bekanntermaßen das Pendant zum Fall. In der Deutung dieses Traums unterscheiden sich beide Erlebnisse jedoch nicht stark voneinenader. Laut Ian Wallace müssen sich Menschen, die häufig träumen, davonfliegen zu können, von "erdrückenden Umständen" befreien.
Verfolgt werden
Ein absoluter Alptraum! Wallaces Untersuchungen zufolge kann man den Traum des verfolgt werdens als eine "großartige Gelegenheit" nutzen, herauszufinden, wie man mit einem bestehenden Problem umgehen und daran persönlich wachsen kann. Der Verfolger soll demnach Sinnbild für eine nicht verwirklichte Aufgabe oder ein Ziel sein, dass man nicht erreicht hat, obwohl man es immer noch möchte. Der Traumanalytikerin Lauri Loewenberg nach erleben Frauen solch einen Traum häufiger als Männer.
Eine der größten Ängste vor einem großen Ereignis ist definitiv, das zu spät kommen. Egal ob es der Flug in den lang ersehnten Urlaub oder das große Geschäftsmeeting ist: sich zu verspäten ist keine Option. Träumt man in der Nacht zuvor genau davon, handelt es sich nach Wallace um ein Signal dafür, dass man seine Zeit für bedeutungslose Aktivitäten verschwendet hat und das Gefühl bekommt, etwas verpasst zu haben. Der Traumpsychologe Russel Brand liest allerding daraus heraus, dass man derzeit mit einer Situation überfordert ist.