In der Weihnachtsbäckerei - darf das Naschen von rohem Plätzchenteig nicht fehlen. Doch schon Oma wusste: Finger weg von dem ungebackenen süßen Gebäck - denn die sorgt für Magenschmerzen. Oder doch nicht?
In der Weihnachtsbäckerei - darf das Naschen von rohem Plätzchenteig nicht fehlen. Doch schon Oma wusste: Finger weg von dem ungebackenen süßen Gebäck - denn die sorgt für Magenschmerzen. Oder doch nicht?
“In der Weihnachtsbäckerei, gibt es manche Leckerei. Zwischen Mehl und Milch, macht so mancher Knilch eine riesengroße Kleckerei …” - Dieses Lied kennen die meisten von uns noch aus ihren Kindertagen, in welchen man zusammen mit seinen Eltern in der Küche stand und herrlich duftende Weihnachtsplätzchen gebacken hat. Doch bevor der eigentliche Teig ausgerollt und zu Sternen, Sternschnuppen und Weihnachtsbäumchen geformt wurde, hatten die meisten unter uns schon den Finger in der Schüssel und wenig später im Mund. Mama hat uns dann immer ermahnt und uns erklärt, dass der rohe Teig den Magen verdirbt, man vom vielen Naschen Bauchschmerzen bekommt und sich sogar Parasiten einfangen kann. Doch stimmen diese Mythen wirklich oder haben uns unsere Eltern nur vom Naschen abhalten wollen?
Zwergbandwürmer
Tatsächlich ist die Tatsache, dass man sich von rohem Plätzchenteig Würmer einfangen kann, keine Lüge. Dies kommt heutzutage jedoch unglaublich selten vor. Zu hoch sind die neuen Hygienevorschriften in den Mühlen, in welchen das Mehl gemahlen wurde. Vor ungefähr 50 Jahren hingegen passierte es häufiger, dass sogenannte nachtaktive und weltweit verbreitete Mehlkäfer rund 50 winzige weiße Eier im Monat im Mehl hinterlassen haben. Daraus wuchsen bis zu vier Zentimeter große Zwergbandwürmer, die als harmlosere Darmparasiten betitelt wurden, auf lange Sicht jedoch die Darmoberfläche schädigten und mit Antibiotika wieder abgetötet werden mussten.
Doch auch heute noch kann der Verzehr von großen Portionen rohen Teigs einige Gefahren bergen. Eier, die mit Krankheitserregern wie Salmonellen oder Kolibakterien verseucht wurden, können Durchfall oder Erbrechen zur Folge haben. Das stellt Dr. Soohyoun Ahn, Dozent für Lebensmittelsicherheit an der Universität Florida klar.
Das Bundesinstitut für Risikobewertung gab bereits vor einigen Jahren eine Entwarnung raus und erklärte, dass man einfach darauf achten soll, frische, gekühlte Eier zu verwenden und, dass man den Teig nach dem Zusammenmischen nicht einfach so herumstehen lassen soll. Wenn all diese Ratschläge beachtet werden, kann man gut und gerne vom rohen Teig naschen. In Maßen versteht sich. Bekommst Du dennoch Bauchschmerzen kann die verwendete Hefe Schuld sein. Denn die gärt im Magen weiter und das kann für ein unangenehmes Gefühl sorgen.
Das Fazit: Solltest Du demnach nur ein oder zweimal den Finger in die Schüssel und später in den Mund stecken, hast Du kaum etwas zu befürchten. Naschkatzen, welche einfach nicht genug bekommen, müssen sich am Ende jedoch nicht beschweren, sollte ihnen der Bauch dennoch weh tun ...
