Das bedeuten die geheimen Codes und Gesten von Flugbegleitern und Piloten
Ob Handzeichen, Worte wie "Hugo" oder "Galley": Kein Passagier weiß wohl, was diese kryptischen Gesten und Worte von Flugbegleitern bedeuten. Wir verraten es Euch.
Ob Handzeichen, Worte wie "Hugo" oder "Galley": Kein Passagier weiß wohl, was diese kryptischen Gesten und Worte von Flugbegleitern bedeuten. Wir verraten es Euch.
Egal ob sich eine Leiche an Bord befindet, ein Passagier unfreundlich ist oder ein Ernstfall eintritt: Flugbegleiter müssen immer Ruhe bewahren und dürfen keine Panik im Flugzeug auslösen. Aus diesem Grund verwenden sie gewisse Codes, um untereinander kommunizieren zu können. Als "Galley" bezeichnen sie etwa die Bordküche, Passagiere werden schlicht "Pax" genannt und wenn "Delta" defekt ist, solltest Du Dich nicht in Toilette D begeben. Patrick Biedenkapp, Pilot und Instagram-Influencer verrät gegenüber "Travelbook" jedoch noch ein paar weitere interessante Infos rund um die Geheimsprache.
Notlagen vermitteln
Der Job des Radarlotsen ist mit unter der anspruchsvollste der Flugbranche. Denn der Fluglotse in der Kontrollzentrale am Boden müssen nicht nur die An- und Abflugsicherheit gewährleisten, sondern auch jedem Flugzeug eine eigene Flugbahn und -höhe zuweisen. Zudem gibt der Radarlotse laut der "Deutschen Flugsicherung" "zielgenaue Anweisungen an den Piloten weiter". Dasselbe gilt jedoch auf für den Kapitän selbst. Befindet sich die Maschine etwa in der Hand von Entführern, teilt der Flugzeugführer dies dem Lotsen, laut Patrick Biedenkapp, mit dem Zahlencode 7500 mit - dieser ist eine Eselsbrücke für den Reim "Seven Five - Man With Knife". Gerät das Flugzeug etwa in Luftnotlage, so übermittelt der Pilot dem Bodenpersonal im Tower den Code 7700 - dieser steht für "Seven Seven - Going To Heaven" und vermittelt, dass irgendetwas mit der Maschine nicht stimmt. Einen Funkausfall teilt der Pilot hingegen mit dem Codewort 7600, also "Seven Six - hear nix) mit.
Hört Ihr die Cabin Crew über einen gewissen "Hugo" sprechen, so handelt es sich dabei nicht um einen Drink, sondern um den Code für "heute unerwartet gestorbenes Objekt" und bezeichnet einfach gesagt, eine Leiche an Bord des Fliegers. Im englischsprachigen Raum wird oftmals auch der Name "Jim Wilson" verwendet, wenn es um einen Toten geht - denn dabei handelt es sich um den Herstellernamen für einen speziell konzipierten Sarg, der in der Luftfahrt Gebrauch findet.
Klatsch und Tratsch
Doch natürlich tauschen sich Flugbegleiter auf langen Flügen auch privat aus. Damit die Pax - also die Passagiere - jedoch nicht mitbekommen, dass die Damen und Herren gerade über sie sprechen, wird auch hier eine allgemeingültige Geheimsprache angewandt. Falls Ihr zum Beispiel zwei Stewards sagen hört, dass sie "vielleicht für zwei Tage nach Amerika gehen" wollen, bedeutet das laut einer Insiderin, dass der Passagier auf Platz 2A attraktiv ist. Hörst Du von einem "Miracle Flight" bist Du hingegen Zeuge eines Wunders. Denn diesen Satz verwenden Angestellte einer Airline nur zu gern, wenn sich ein Passagier vor Reiseantritt von einem Mitarbeiter per Rollstuhl zu seinem Platz bringen lässt, nur um bei der Landung wie von Zauberhand wieder selbst laufen zu können. Haben die Flugbegleiter ihren Plausch in der "Galley" beendet, machen sie sich auf den Weg, Getränk an die Passagiere zu verteilen. Bestellt doch beim nächsten Flug mal einen "Crew Juice" - wetten, Ihr werdet keinen bekommen? Dieser ist, wie der Name schon sagt: nur für Crewmitglieder. Nachdem Ihr also ein anderes Getränk wählen musstet, wird es für die Crew Zeit "Waisten zu gehen" - also Euren Müll einzusammeln.
Neben all den Worten, die außer dem Bordpersonal keiner verstehen sollte, gibt es auch noch Handzeichen, die oft Gebrauch finden. Auf Flügen nach Mallorca kommt es also des Öfteren dazu, dass man Flugbegleiter sieht, die sich ihre Hände an den Kopf halten und einen Hirsch nachahmen - diese Geste steht für "Stag Party" und übermittelt den Kollegen, dass sich ein Junggesellenabschied in der Maschine befindet. Lustigerweise zeigen sich Flugbegleiter aber auch an, wenn ein Kollege unter ihnen reist. Denn als "Deadhead" sollte man keine Beleidigung oder ein Faible für Totenkopf-Schmuck verstehen, sondern den Hinweis wahrnehmen, dass ein Kollege als normaler Passagier mitreist.
Perfektes Make-up
Sicherlich habt Ihr Euch auch schon mal darüber gewundert, dass Ihr nach einem Langstreckenflug völlig zerstört ausseht, während die Stewardessen wie frisch aus dem Ei gepellt vor Euch stehen. Das hat einen einfachen Grund. Kurz vor der Landung bekommen nämlich alle von dem Purser, also dem Chef aller Flugbegleiter an Bord, den Code "Landing Lips" genannt - und dieser weist die Damen darauf hin, kurz ihr Make-up aufzufrischen, damit wenigstens sie gut aussehen, wenn der Flieger seine Parkposition erreicht hat und Ihr von Bord geht.