Fingerknacken: Gefährlich oder nicht?
Ist es wirklich schlecht für die Gelenke, die Finger knacken zu lassen oder verhält es sich mit dieser Aussage wie mit der, wonach zu langes Fernsehen eckige Augen verursacht?
Ist es wirklich schlecht für die Gelenke, die Finger knacken zu lassen oder verhält es sich mit dieser Aussage wie mit der, wonach zu langes Fernsehen eckige Augen verursacht?
Es gibt Menschen, den bereitet es Freude, die eigenen Finger so lange zu ziehen und zu drücken, bis ein unangenehmer Knackton entsteht. Findet Ihr das eklig? Wahrscheinlich schon. Doch glaubt Ihr auch, dass es dem Knacker gesundheitlich schadet, wenn er seine Finger täglich mehrmals drangsaliert? Vermutlich nicht - und das, obwohl bereits Kinder eingeredet wurde, dass diese Angewohnheit Arthritis fördert.
Warum knacken Gelenke?
Doch zuerst: Woher kommt das komische Geräusch überhaupt? Das Knackgeräusch entsteht laut den gängigsten Theorien dann, wenn Kohlenstoffdioxid, das sich in der Gelenkschmiere befindet Bläschen bildet. Das passiert, wenn man an den Zingern zieht. Dieses CO2-Gas zerplatzt nun wie eine Seifenblase und gibt einen unangenehmen Knackton von sich. Gegenüber der "Apotheken Umschau" erklärt der Münchner Orthopäde Dr. Christian Massing, dass Menschen durch das Gelenkeknacken Entspannung empfinden.
Dr. Donald Unger ein US-amerikanischer Arzt soll in einem Selbstversuch über 50 Jahre lang mindestens zwei Mal täglich an seiner rechten Hand gezogen haben soll. Demnach hätte dieser nach all den Jahrzehnten keinerlei Veränderung der rechten zur linken Hand feststellen können - Röntgenaufnahmen sollen ebenfalls bewiesen haben, dass der Arzt keine Arthritis aufwies. Ist die Warnung von den kaputten Gelenken also nur ein Ammenmärchen mit denen man schon Kindern das nervige Geräusch abtrainieren will? Vermutlich schon - darin sind sich zumindest etliche weitere Studien sicher. Und Dr. Unger? Der durfte sich nach Einreichen seiner Erkenntnisse über den "Ig Nobelpreis" freuen. Als Pendant zum Nobelpreis, wird der "Ig Nobelpreis" (dt. etwa "unwürdiger" Nobelpreis) jährlich an zehn Personen, die triviale und ungewöhnliche Errungenschaften in der wissenschaftlichen Forschung verbuchen konnten, vergeben.