Als Sarah Connor vor zwölf Jahren 60.000 Besuchern der Münchner Allianz-Arena eine frei erfundene Strophe der deutschen Nationalhymne vorsang, ließ der Shitstorm nicht lange auf sich warten. Sarah, die zum Zeitpunkt ihres Auftritts neu im Musikbusiness und vermutlich einfach zu aufgeregt war, entschuldigte sich natürlich gleich für ihren Fauxpas, doch den Spott musste die Delmenhorsterin noch lange Zeit über sich ergehen lassen. Dasselbe Gefühl erlebt derzeit die Musikerin Jennie Lea aus Francis, im US-Bundestaat Utah. Allerdings mit dem Unterschied, dass sie im Gegensatz zu Sarah, zwar die Strophen der "Star-Sprangled Banner" kannte, jedoch keinen einzigen Ton traf.
"Zerstörung" trifft es gut
Während eines Demolition Derbys (Zerstörungs-Derby), einem Autorennen, bei dem das erklärte Ziel ist, die Gegner durch Auffahrunfälle am Sieg zu hindern, durfte die junge Blondine Lea vor etlichen Zuschauern die Nationalhymne der Vereinigten Staaten von Amerika vortragen. Diese gehört zu jeder Veranstaltung wie das Amen in der Kirche und ist der ganze Stolz der Amerikaner. Wer "Star-Spangled Banner" versaut, hat es sich auf Lebzeiten mit seinen Mitmenschen verscherzt. Auf einem blauen Truck, in einem farblich angepassten Kleid, stehend, führte Jennie Lea das Mikrofon zu ihrem Mund und setzte den ersten Ton der 86 Jahre alten Hymne an. Ein Facebook-Video, das die schaurige Darbietung aufzeigt und sofort nach Veröffentlichung viral ging, zeigt die verwunderten, fast beschämten Blicke der Anwesenden des in Cummit County stattfindenden Autorennens. Schief, schräg, schreiend: So schlecht hat bis dato wohl noch niemand Amerikas ganzen Stolz vorgetragen.