"Salz macht durstig" ist eine Regel, die wohl jeder von uns kennt. In Kneipen stellen Kellner den Gästen salzige Knabbereien auf den Tisch, mit dem Hintergedanken, dass eventuell das eine oder andere Getränk mehr bestellt wird. Es ist schon fast eine Volksweisheit, dass wir in Folge von Salzkonsum durstig werden. Doch mehrere Studien belegen nun, dass es sich schlichtweg um eine Volksweisheit handelt. Bisher ist man davon ausgegangen, dass eine hohe Salzaufnahme für einen hohen Natriumchlorid-Spiegel im Blut sorgt. In Folge dessen werden wir durstiger und trinken mehr Wasser, unser Blut wird verdünnt. Das überschüssige Salz wird mit dem Urin ausgeschieden. Diese Theorie ist jedoch laut einer Studie russischer Raumfahrt-Forscher falsch. Zehn körperlich fitte Männer ließen sich über einen Zeitraum von 105 Tagen in einer Raumschiff-Attrappe einquartieren. Ihre Ernährung blieb von Tag zu Tag gleich, nur die Menge des in den Gerichten enthaltenen Salzes stieg stetig an. Kurz nach den Mahlzeiten verspürten die Männer einen intensiven Moment des Durstes, der jedoch relativ schnell wieder abflachte. Doch zum Staunen der Forscher konsumierten die Männer am Tag insgesamt weniger Wasser. Mehr Salzkonsum führte zwar zu einer größeren Menge an Urin, diese stammte allerdings nicht aus der Zufuhr von Getränken. Viel mehr legt unsere Niere ein Wasserdepot an, wenn wir unserem Körper übermäßig viel Salz zuführen. Die Getesteten Männer tranken also weniger, da ihr Körper das angesparte Wasser noch zur Verfügung hatte.