Intimpiercings sind schon immer beliebt gewesen, wie Piercerin Chelsea Bunz weiß. “Heute wird darüber einfach offener gesprochen, was es stetig vertretbarer für die Masse macht. Leute aus allen sozialen Schichten und Berufen tragen sie – du wärst überrascht wie viele Menschen einen geheimen Intimschmuck haben“, erklärt Chelsea gegenüber “Metro“. “Piercings sind überhaupt nicht unhygienisch, die meisten Leute, die sie tragen sind vorsichtig und wissen, wie sie diese pflegen müssen“, berichtet die Frau, die ein Tattoo- und Piercingstudio im britischen Shrewsbury betreibt. Allerdings würden sehr viele Kunden mit schlecht gestochenen Piercings oder schlechter Schmuck-Qualität ihr Studio aufsuchen und ihnen helfe sie. Nach zahlreichen gestochenen Intimpiercings sehe Chelsea den weiblichen Genitalbereich mit den gleichen Augen wie ein Ohr und wolle den Leuten auch die Angst vor dem Eingriff nehmen. Piercings würden definitiv keine sexuell übertragbaren Krankheiten begünstigen, sondern ungeschützter Geschlechtsverkehr tue dies, ist sich Chelsea sicher.
“Ich war immer angeturnt“
Die 35-jährige Lynne trägt selbst einen Vaginalpiercing und erzählt, warum sie sich für den Schmuck entschieden hat und wie es ihr damit ergeht. Zuerst habe sie das Piercing gewollt, da sie gerne neue Dinge ausprobiere. “Aber als ich die Entscheidung traf, das wirklich durchzuziehen, war es eine Art Liebeserklärung an mich selbst. Ich hatte ein paar bedeutende Probleme beim Sex und mit Sexualität während meines ganzen Lebens und ich versuche stets mir selbst beizubringen, sie zu überwinden. Den sexuellsten Teil meines Körpers gepierct zu haben, war ein massives 'Fuck you' gegen meine Dämonen“, erzählt die Frau aus dem britischen Cumbria über ihre Absicht, sich den Intimschmuck stechen zu lassen. Über das Ergebnis äußert sie sich mehr als zufrieden: “Anfangs fand ich es sehr seltsam, da ich es immer gespürt habe. Ich habe es immer nach ein paar Tagen wieder herausgemacht, da ich so angeturnt war. Aber mit der Zeit wurde es zu einer durchweg positiven Sache. Es ist für mich nun viel leichter erregt zu werden“, schildert Lynne.
Wie steht es um Intimschmuck bei Männern?
Ja, auch für Männer gibt es eine Reihe Piercings, die am Penis oder Hodensack getragen werden können. Der bekannteste Penis-Schmuck ist das sogenannte Prinz-Albert-Piercing, wobei der Ring einerseits durch die natürliche Harnröhrenöffnung geht und durch die Penisunterseite sticht. Auch wenn es so aussehen mag, wird die Eichel dabei nicht verletzt und auch das Piercen selbst beschreiben Männer als weniger schmerzhaft als erwartet. Allerdings sollten Männer mit Intimpiercing bei sexuellen Kontakten immer bedenken, dass ihr Piercing ein Kondom beschädigen oder auch den Sexualpartner verletzen kann. Ein weiterer wichtiger Aspekt: Wenn ein Mann eine Erektion bekommt, darf das Piercing nicht zu klein sein. Spannt es, sollte der Träger auf ein größeres Piercing wechseln.