Jadon und Anias McDonald, eigentlich eineiige Zwillinge, wuchsen im Leib ihrer Mutter, innerhalb der ersten 13 Tage nach der Eizellen-Befruchtung, am Kopf zusammen. Etwa eines von 300 eineiigen Zwillingspaaren ist im Mutterleib verbunden - diese Fehlbildung bei Zwillingspaaren wird als "siamesischer Zwilling" betitelt. Der Namensursprung dieser Fehlbildung entspringt den ersten, bekannten siamesischen Zwillingen weltweit: Chang und Eng Bunker, die 1811 in Siam, dem heutigen Thailand, geboren wurden. Obwohl eine Trennung Eng und Changs möglich gewesen wäre, da sich die beiden Männer keine lebenswichtigen Organe teilten, blieben sie bis zu ihrem gemeinsamen Tod am 17. Januar 1874 verbunden.
One In A Million
Die meisten siamesischen Zwillingspärchen sterben bereits vor der Geburt, sodass etwa ein Millionen „normale“ Geburten auf die eines siamesischen Zwillingspaares kommen. Wahrscheinlich nannten die Ärzte im Montfire Hospital in der New Yorker Bronx Jadon und Anias McDonald deshalb „One In A Million“ – zu Deutsch: Einer von einer Millionen.
Zwei von 30
Welche Sorgen, Christian und Nicole McDonald, seit der Nachricht der Fehlbildung ihrer Söhne, ausgestanden haben müssen, ist nur schwer vorstellbar. Und diese Sorgen waren nicht unberechtigt: Nur 30 Kinder haben eine vergleichbare Operation bisher überlebt, zudem trugen 17 der 30 Kinder, bleibende Schäden davon. Auch bei Jadon und Anias war nicht klar wie ihre Operation ausgehen würde. Während des 27-stündigen Eingriffs stellten die Ärzte fest, dass die beiden Brüder doch mehr Blutgefäße teilten, als bis dato vermutet wurde. Diese Komplikation kann bei der Trennung von Zwillingen mit Doppelfehlbildung, so der Fachjargon, zu ernsthaften Problemen führen. Die Bedingungen für eine erfolgreiche Separierung sind vor allem, dass diese sich keine lebenswichtigen Organe oder Blutbahnen teilen und Stoffwechsel und Atmung nicht zu eng miteinander verflochten sind.