Mandy Sellars - “Die Frau mit den gigantischen Beinen”
Mit einer einmaligen Krankheit kämpft sich Mandy Sellars durchs Leben.
Mit einer einmaligen Krankheit kämpft sich Mandy Sellars durchs Leben.
Eine in sieben Milliarden
Mandy Sellars wurde vor 41 Jahren in England mit einer außergewöhnlichen medizinischen Kondition geboren. Beide Beine waren nicht nur außer Proportion, sondern auch noch fünf Mal schwerer als die eines durchschnittlichen Neugeborenen. Und das liegt an einer genetischen Krankheit, welche Knochen, Fett, Gewebe und Haut der unteren Hälfte ohne Unterlass wachsen lässt.
Niemand wusste was los war
Die Ärzte bei denen Mandy seit ihrer Geburt in Behandlung ist, sind immer wieder erstaunt über ihre Beine, die zu ihrem schwersten Zeitpunkt 107 Kilogramm gewogen haben. 2010 sollten die Beine schließlich amputiert werden, weil Infektionen das Leben der damals 35-Jährigen bedrohten. Doch selbst nachdem große Teile des linken Beins entfernt wurde, wuchs es wieder nach. Und innerhalb von drei Jahren gewann der nachgewachsene Stumpf an einem Meter Umfang und 20 Kilo Gewicht.
Wissenschaftler der Universität Cambridge nahmen sich ihrem Fall an und analysierten Sellars DNA. Es stellte sich heraus, dass eine Mutation im PIK3CA Gen das unaufhaltsame Wachstum verursacht. Für die gebeutelte Frau war die Diagnose eine echte Erleichterung, da ihr zuvor niemand sagen konnte, was mit ihr los war: “Ich habe mein ganzes Leben lang auf eine Diagnose gewartet. Endlich weiß ich, warum ich so bin, wie ich eben bin.”
Rettung ist in Sicht
“Mir wurde dann eine Probedroge angeboten, die meine Beine schrumpfen lassen soll”, erinnerte sie sich. Und tatsächlich konnte Frau Sellars ein sechstel des Originalgewichts verlieren. Auch wenn sich die Ärzte nicht sicher sind, dass dieser Fortschritt anhalten wird, bleibt die 41-Jährige optimistisch: “Es war wie ein Wunder. Ich konnte es nicht glauben, dass die Beine endlich schrumpften. Mein Leben hat sich komplett verändert und vieles ist nun leichter. Ich bin jetzt glücklicher und fühle mich mehr wie ich.”