Etliche Deiner Hosen haben neben der normalen Tasche eine weitere angenäht. Doch obwohl sie fast niemand wahrnimmt oder gar nutzt, hat sie einen Sinn - auch wenn der eigentlich etliche Jahre veraltet ist.
Trägst Du gerade in diesem Moment eine Hose? Dann schau Dir mal den Bund an, denn hier wirst Du neben der normalen Hosentasche ein kleines Extra vorfinden. Die winzig kleine Tasche, die nur auf der rechten Seite Deiner Hose angebracht ist, ist nicht zur Zierde da - auch wenn sie den Anschein macht. Denn was passt hier bitte schon rein? Das Smartphone? Fehlanzeige! Kleingeld oder etwa Kondome? Vielleicht, aber aus diesem Grund entschied sich der Godfather of all Jeans, Levi Strauss, nicht, eine Extra-Tasche anzunähen. Denn Kondome gab es zu Strauss-Zeit noch nicht einmal. Also, welchen Sinn hat das Täschchen dann?
Kaum ein Mensch trägt heute noch eine Uhr, schon gar keine Taschenuhr - schließlich hat man sein Smartphone auf Schritt und Tritt bei sich. Cowboys oder Mienenarbeiter hatten diesen Luxus Anfang des 20. Jahrhunderts nicht. Daher entschied sich Levi Strauss 1902, 29 Jahre nachdem seine erste Jeans vom Nähtisch ging, eine kleine Verstaumöglichkeit für Taschenuhren an seine brilliante Erfindung zu nähen. Die "Watch Pocket" war geboren. Das ist jedoch nicht die einzige Kuriosität an der Mini-Tasche.
Im Laufe der Zeit schrumpfte die eh schon kleine Pocket noch weiter - heute ist sie nur noch 2,54 Zentimeter breit. Daher wich auch der ursprüngliche Name: Aus der "Watch Pocket" (dt. Uhren-Tasche) wurde die "Coin Pocket" (dt. Kleingeld-Tasche). Genutzt wird dieses Gimmick jedoch kaum noch - wozu hat man schließlich Geldbeutel? Dennoch pflegt Levi's auch 2017 noch seine Tradition, die im Laufe der Jahre etliche andere Hosenhersteller kopiert haben.
