Gibson schrieb in ihrem Buch, dass sie konventionelle Heilmethoden für Krebs ausprobierte, bevor sie sich den natürlichen Heilmitteln zuwendete. „Es gibt allerdings keinen einzigen Hinweis oder Beweis dafür, dass Miss Gibson irgendeine Form der konventionellen Krebsbehandlung genutzt hat“, so die Bundesrichterin Mortimer und spricht deshalb von offensichtlicher Täuschung. Außerdem hat die junge „Wellness-Bloggerin“ darüber gelogen, dass sie große Teile ihres Verdienstes für wohltätige Zwecke spenden wollte. Die genannten Institutionen wie „One Girl“ oder das „Asylum Seeker Resource Centre“ haben die versprochenen Spenden nie erhalten.
Psychische Probleme?
Allerdings gab Richterin Debra Mortimer zu bedenken, dass es nicht ausreichend Beweise dafür gegeben hätte, dass die Bloggerin die Krebslüge von Anfang an erfunden hat. Es sei möglich, dass Gibson zu irgendeinem Zeitpunkt unter dem Irrglauben litt, sie sei tatsächlich krank. Mortimer schloss psychologische Probleme nicht aus.
Arzt bescheinigt Gesundheit
Im November 2014 erhielt Gibson die Diagnose eines Arztes, der ihr bescheinigte, dass sie niemals Krebs gehabt hatte – was die junge Frau geheim hielt und dennoch weiterhin an ihrer Geschichte festhielt. Ab diesem Zeitpunkt seien ihre Äußerungen also „offensichtlich falsch“, so das Urteil und deshalb auch eine vorsätzliche Täuschung und Betrug. Gibson könnte zu einer Geldstrafe in Höhe von 200.000 Euro verurteilt werden. Ihre Firma muss vielleicht sogar mit einem Bußgeld von über einer Million Euro rechnen. Eine Gefängnisstrafe steht jedoch nicht im Raum. Gelernt hat Belle Gibson anscheinend nichts aus der Geschichte: Sie arbeitet schon wieder an neuen Gesundheitstipps, denen aber hoffentlich niemand mehr glauben wird.