Springender Mann mit Cap im orangenen T-Shirt
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Jahrelanges Leiden

High Heels für Beinamputation einer Britin verantwortlich

Super sexy, oftmals aber auch total unbequem. Egal ob mit oder ohne Plateau, geschlossen oder Peep-Toe, Sandalette oder Stiefelette - Frauen sowie Männer lieben sie: High Heels! Eine Meldung aus Großbritannien sorgt nun allerdings für Entsetzen.

Zu hoch, zu unbequem

Eigentlich machen Weihnachtsfeiern die Vorweihnachtszeit doch erst richtig weihnachtlich, oder? Sei es in der Firma, mit Freunden oder mit der Familie: Es gibt immer reichlich zu essen, noch mehr zu trinken, es entstehen tolle Gespräche und Erinnerungen fürs Leben. Oftmals finden ebendiese Feiern in einem schicken Ambiente statt - da lässt man sich natürlich nicht lumpen und schmeißt sich in seine besten Klamotten! Genau das tat auch Lorraine Burnett, eine Britin, die sich für ihre Weihnachtsfeier im Jahr 2008 stylische 13 Zentimeter High-Heels anschaffte.

Entzündung

Die Quittung für die extrem hohen Schuhe erhielt die damals 29-Jährige sofort: Das Tragen der Schuhe schmerzte. Obwohl Lorraine sich nur mit Mühe und Not auf den Beinen halten konnte, behielt sie die High Heels bis zum bitteren Ende an. Das Ende vom Lied: eine ziemlich große und schmerzhafte Blase am Fuß, von der Lorraine eigentlich dachte, dass sie nach einigen Tagen wieder verschwinden würde. Doch weit gefehlt! "Nach einer Woche schmerzte die Blase immer noch so stark, dass ich zum Arzt gegangen bin, der mir dann Antibiotika verschrieben hat. Ich dachte wirklich, das würde helfen, da die Blase einfach nur wie eine schlimme Wunde aussah", berichtete die junge Frau dem britischen Nachrichtenmagazin "Mirror". Das Antibiotikum schlug allerdings nicht an. Die Schmerzen wurden sogar so schlimm, dass Lorraine nicht mehr richtig laufen und arbeiten konnte. Nach einigen gefährlichen Infektionen beschlossen ihre Ärzte das tote Gewebe, das sich an der Blase befand, wegzuschneiden – doch auch das beschleunigte den Heilungsprozess nicht.

Amputation

Zwei Jahre nach besagter Party, auf der sich Lorraine an ihren Schuhen verletzte und nach Monaten qualvoller Schmerzen, stand die Schockdiagnose fest: Lorraines Bein sollte amputiert werden, um zu verhindern, dass sich die Entzündung noch weiter ausbreiten würde. Während einer fünfstündigen Operation entfernten Ärzte des "Ninewells“-Krankenhauses ihr linkes unteres Bein. Die Zeit danach war alles andere als einfach für die heutige 37-Jährige: "Ich musste meinen Job kündigen, das hat mir sehr weh getan. Ich kann einfach nicht glauben, wie stark sich mein Leben über die Jahre hin nun verändert hat. Ich bin von einem Partygirl, das sehr gerne ausging und das Leben genoss, zu einer komplett hausgebundenen Person geworden.“

Diabetes Typ 2

Lorraine vermutet, dass sich die Blase an ihrem Fuß aufgrund ihrer Krankheit "Diabetes Typ 2" entzündete. Bei Betroffenen ist oftmals die Durchblutung gestört, was die Anfälligkeit für Wundinfektionen deutlich erhöht und die Heilung verzögert. Denn aufgrund der erhöhten Zuckerwerte im Körper geraten die Substanzen, die für die Wundheilung verantwortlich sind, in ein Ungleichgewicht. All diese Umstände können sich vor allem bei Fußwunden zu einem schwerwiegenden Problem entwickeln.

"All I want for Christmas is… eine teure Prothese!“
Lorraine fällt es schwer diesen Schicksalsschlag zu verarbeiten. Nicht nur ihr neuer Lebensstil, sondern auch die Optik ihrer Protese macht ihr psychisch zu schaffen. Ihre Krankenkasse stellte lediglich eine Standard-Prothese zur Verfügung, die ihren Zweck erfüllt, optisch jedoch sehr plastisch wirkt. Die 37-Jährige gibt sich tagtäglich alle Mühe das künstlich aussehnde Bein so gut es geht zu verstecken. "Mit einer neuen Prothese würde ich wieder wie eine Lady aussehen, denn damit müsste ich mich endlich nicht mehr verstecken", erzählte Lorraine der "Mirror“. Eine weitere Prothese, die optisch an ein gesundes Bein erinnert, wäre "das perfekte Weihnachtsgeschenk“. Deswegen sammelt die 37-Jährige im Moment fleißig Spenden, um sich damit ihren großen Traum zu erfüllen. Im Interview mit der Mirror gibt sich die Mutter einer 17-jährigen Tochter hoffnungsvoll: "Wer weiß, vielleicht ist es mir irgendwann wieder möglich, Heels zu tragen", erklärte Lorraine abschließend. Wir drücken ihre auf alle Fälle die Daumen und hoffen, dass sie sich ihren sehlichsten Traum schon bald erfüllen kann!