Das verstorbene Staatsoberhaupt und Vater des neuen Königs Maha Vajiralongkorn, genoss großes Ansehen in der thailändischen Bevölkerung – Bhumibol wurde nahezu gottgleich verehrt. Bereits mit 21 Jahren trat König Bhumibol sein Amt als Staatsoberhaupt an. Er übernahm damit die Nachfolge seines verstorbenen Bruders Ananda Mahidol, der 1946 erschossen in seinem Zimmer aufgefunden wurde. Ob es sich um eine Selbsttötung, ein Attentat oder einen Unfall handelte, konnte nie zweifelsfrei geklärt werden. In den ersten Jahren überlies Bhumibol die Regentschaft jedoch seinem Onkel Prinz Rangsit Prayurasakdi, um sein Studium der Politologie und der Juristerei in Lausanne zu beenden. Infolge eines Autounfalls, bei dem König Bhumibol ein Auge verlor, fiel es ihm jedoch nicht leicht, sich auf sein Studium zu konzentrieren, weswegen das Staatsoberhaupt die Universität ohne Abschluss verließ.
Hundertsassa
Bhumibols Interessen waren Grenzenlos. Neben seinen angefangenen Studien in Lausanne, galt er als Jazzsaxophonist, Komponist, Maler und Goldmedaillengewinner - im Segeln. Zudem verfolgte er eine weitere große Leidenschaft: Die Fotografie. Doch trotz des westlich angehauchten Lebensstils Bhumibols, legte der verstorbene König auch großen Wert auf Demutsgesten: So durfte ihm keiner in die Augen sehen und sich ihm nur auf Knien rutschend nähern. Durch viele royalistisch und anti-royalistisch eingestellte Militärregierungen, besaß „die neunte Regierungszeit“, wie viele Thais Bhomibol nannten, eigentlich nur noch repräsentative Aufgaben und Ämter. Allerdings genoss der Rama IX. einen sehr großen Einfluss auf die Bevölkerung, sodass keine Regierung ohne sein Wohlwollen auskam.